Und wieder ist es Zeit für einen medialen Rundumschlag und Rückblick auf die Erwähnung J.R.R. Tolkiens in den letzten Wochen. Deutlich wird immer wieder, daß Mittelerde und die epische Erzählweise des Herr der Ringe in das Allgemeinverständnis durchgesickert ist und in den meisten Fällen unkritisch und leider auch in gänzlicher Unkenntnis der schriftstellerischen und akademischen Arbeit Tolkiens eingesetzt wird – Tolkien halt.
Wie im Märchen
Der Südkurier hat einen interessanten Überblicksartikel zum Thema Märchen, bei dem auch J.R.R. Tolkiens On Fairy-stories erwähnt und das DTG-Mitglied Professor Thomas Honegger (Universität Jena) zitiert wird. Wikipedia und die Europäische Märchengesellschaft e.V. einleitend zu nutzen, mag inhaltlich ein wenig dünn sein, ist aber für einen kurzen Onlineartikel dennoch beachtlich.
Briten unter Wasser – Land unter in „Mittelerde“
Selbst schlechtes Wetter macht nicht halt vor Tolkien. Oder sollte man lieber sagen, Tolkien läßt sich auch bei schlechtem Wetter verwenden? Seine Kindheit in Mittelengland hat bei der Unwetterlage vor kurzem in Großbritannien seinen Wohnhort Birmingham mit ins Spiel gebracht bei einem Artikel auf OracleSyndicate.
Herr der Ringe Ausstellung jetzt in Spanien
In diesem Jahr war sie noch in Potsdam zu sehen, jetzt ist die Filmtrilogieausstellung zu ihrer siebten Station nach Spanien weitergezogen. Das lustige Rätselraten darf beginnen – wohin geht’s danach?
Nicht schon wieder – Beowulf kommt
Im Stile von Polar Express wird demnächst Beowulf erneut verfilmt und der Trailer läßt Schreckliches erahnen, insofern man das altenglischen Heldenepos zu schätzen weiß. Tolkien gehört zu den bekanntesten und einflußreichsten Forschern in diesem Bereich und 20 Min.ch beweist erneut, daß kostenlose Zeitschriften leider genauso schlecht informieren können wie ihre bezahlten Wettbewerber. Im Zuge der multimedialen Komplett- und Endlosvermarktung aller verwertbaren Inhalte gibt es natürlich auch ein Computerspiel, das hoffentlich besser ausfällt. Reduziert man Beowulf auf Hack’n’Slay – vielleicht.
Pubs, Professoren und Poeten – Auf den Spuren von C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien
Ein insgesamt interessanter und kurzweiliger Artikel mit religiösem Einschlag bietet Hans Steinacker auf Idea.de, einem christlichen Nachrichtenportal. Als Vorstandsmitglied der Inklings-Gesellschaft weiß Steinacker, worüber er schreibt und lädt zu Touren ein, die Mittelerde und Narnia nahebringen.
Her den Ring!
In Bayreuth scheint es auch Wagnerparodien zu geben, zumindest in der Studiobühne Bayreuth. Zitate aus dem Herr der Ringe werden ‘ironisch zitiertÄ und genau wie Newsclick.de den Bezug zum ‘Ring’ nicht verstanden hat, so scheint auch der Verantwortliche Uwe Hoppe das mit Wagner, dem Ring und Tolkien nicht ganz begriffen zu haben. Ah, gehst, a Schmarrn, ist ja nur eine Parodie!
Demonstration im virtuellen Mittelerde
Heute um 20 Uhr soll auf dem deutschen Rollenspielserver ‘Belegaer’ von Herr der Ringe Online: Der Schatten von Angmar demonstriert werden. Ziel der Aktion: das Rollenspiel in echter Tolkienmanier aufrechtzuerhalten. Treffen ist Bree, dort soll eine Kette gebildet werden und alle tragen Grün.
Nieder mit Tolkien – eigene Ideen entwickeln
Dem anglo-amerikanischen Kulturimperialismus die Zähne zeigen. Eiskalte Berechnung oder inhaltlicher Gegenentwurf, könnte man den asiatischen Multi Sony fragen, als dieser mit großem Tamtam sein neues MMORPG Ramayan 3392 A.D. ankündigte und betonte, ‘dass man sich vom westlichen “Tolkien-Mythos” wegbewegt’. So schön Tolkien ist, so ist auch klar, daß andere Regionen auf diesem Planeten ihre ganz eigene, bezaubernde Sagenwelt entwickelt haben. Ramayan 3392 A.D. bezieht sich auf Teile der indischen Mythologie, also mal was ganz anderes. Bedenklich aber wie immer, daß die Sagen und Mythen ganzer Kulturkreise in die Hände von multinationalen Unternehmen geraten, die sie ohne Sinn und Verstand zum Ausverkauf feilbieten. Dem Mythos ein Ende im Ramschladen der Onlineabenteuer?