TT-Taktik-Besprechung bei den Orks
Obwohl der Begriff Cosplay  aus den englischen Worten costume + play (wörtlich also “Kostümspiel”) zusammengesetzt ist, stammt er ursprünglich aus Japan und bezeichnet das Nachstellen von Figuren aus Romanen, Filmen, Manga, Videospielen und anderen Medien. Auch im Tolkien-Fandom ist Cosplay weit verbreitet. Bei Kostümen, Make-up, Zubehör und Darstellung wird ein hoher Wert auf Wiedererkennbarkeit der Figur gelegt. Deshalb stecken Cosplayer viel Arbeit in die Kostüme, die sie zum Beispiel auf Conventions, Buch- und Spielemessen oder auch bei den Tolkien Tagen tragen und vorführen. Manche Cosplayer nehmen auch an LARP-Veranstaltungen teil – aber nicht jeder Cosplayer hat Interesse am LARP, und nicht jeder LARPer ist automatisch auch Cosplayer.

Neben Peter Jacksons Filmen sind auch Tolkiens nicht verfilmte Werke wie das Silmarillion beliebte Grundlagen für Tolkien-Cosplay. Liegt die Herausforderung bei der Umsetzung von Filmkostümen darin, dem Original möglichst nahe zu kommen, ist bei der Darstellung von Romanfiguren viel Kreativität gefragt. Schließlich hat Tolkien häufig nur wenige Hinweise zum Aussehen seiner Figuren gegeben. Umso genauer achten Cosplayer auf kleine Details und nutzen beispielsweise Illustrationen, historische Vorlagen oder Zusatzinformationen aus der History of Middle-earth, damit andere Fans erkennen, wen oder was sie darstellen. 

Die Qualitätsstandards in der Cosplay-Szene sind in der Regel sehr hoch. Dadurch unterscheiden sich die Kostüme stark von Karnevals- oder Halloween-Kostümen von der Stange, die häufig einfach verarbeitet und aus billigen Materialien hergestellt sind. Stattdessen lassen die Kostüme im Cosplay sich eher mit aufwändigen Theaterkostümen oder nachgearbeiteten historischen Gewandungen vergleichen, auch wenn nicht immer mit den Originalmaterialien gearbeitet werden muss. Cosplay ist deswegen ein zeit- und häufig auch kostenintensives Hobby. Zudem brauchen Cosplayer handwerkliches Geschick. Neben Kostümen und Maske stellen viele Cosplayer – je nach Schwerpunkt und Bedarf – auch eigene Rüstungsteile, Accessoires wie Schmuck oder Gürtelschnallen, Kulissen und Lagerzubehör her.

Cosplayer können allein auftreten, sich aber auch zu Gruppen zusammenschließen, die sich dann meistens auf ein gemeinsames Thema festlegen, zum Nähen und Basteln treffen und gegenseitig unterstützen. Viele Veranstalter laden gezielt Cosplay-Gruppen als Darsteller ein, weil sie durch eigene Themenbereiche, Lagerplätze und ihr gemeinsames Auftreten das Ambiente aufwerten und zudem ein beliebtes Fotomotiv für Besucher und Presse sind. Aber auch einzelne oder spontan erscheinende Cosplayer tragen zur Atmosphäre bei, was viele Veranstalter durch Cosplay-Wettbewerbe honorieren. Dabei werden beispielsweise die Ähnlichkeit zum Original, Machart und Verarbeitung der Kostüme und/oder der Auftritt bewertet und prämiert.
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner