Bekannt wurde J.R.R. Tolkien durch den Hobbit und den Herrn der Ringe, aber wer sich ein bisschen länger mit ihm beschäftigt, stellt schnell fest: Tolkien war sehr produktiv (auch wenn sein Perfektionismus ihn oft davon abhielt, Dinge zu vollenden). Über 50 mehr oder weniger fertiggestellte Bücher, Geschichten, Aufsätze und Gedichte sind mittlerweile veröffentlicht worden – und es kommen immer noch neue dazu.
Tolkiens Werke lassen sich unterteilen in Erzählungen und Gedichte aus seiner fantastischen Welt Mittelerde, seine kleineren Werke, die nicht in Mittelerde spielen, und Publikationen des Wissenschaftlers und Oxfordprofessors Tolkien.
Tolkiens Mittelerde
Sie hat ihn berühmt gemacht: J.R.R. Tolkiens fantastische Zweitschöpfung Mittelerde. Wer anfängt, Tolkien zu lesen, beginnt meistens mit dem Hobbit oder dem Herrn der Ringe. Aber mit diesen beiden Werken endet die Reise nach Mittelerde nicht. Ab seiner Jugend hat Tolkien immer wieder neue Details, Charaktere, Orte und Geschichten für seine Welt erdacht und niedergeschrieben. Sein in Mittelerde angesiedeltes Gesamtwerk bezeichnete er mit dem Sammelbegriff “Legendarium”. Nach seinem Tod bereitete sein jüngster Sohn Christopher die vielen unveröffentlichen Entwürfe weiterhin auf und gab sie nach und nach heraus, sodass wir heute einen recht guten Überblick über das Legendarium und die verschiedenen Stadien seiner Entwicklung haben.
Tolkiens kleine Werke
Die Strahlkraft von Mittelerde hat dafür gesorgt, dass Tolkiens andere literarische Werke neben dem Herrn der Ringe, dem Hobbit und dem Silmarillion weitgehend unbekannt geblieben sind. Dabei sind unter ihnen einige wunderschöne Kinderbücher wie auch eher anspruchsvolle Märchen, die man unbedingt lesen sollte, sowie spannende Ausflüge in die nordische, finnische und keltische Mythologie.
Diese “kleineren” Werke sind untereinander unabhängig, Ihr könnt sie also in beliebiger Reihenfolge lesen. Manche sind zur Zeit nur in Sammelbänden oder nur in englischer Sprache erhältlich.
Tolkiens wissenschaftliche Arbeiten
Wenn Ihr Euch für Sprach- und Literaturwissenschaften interessiert, könnt Ihr Euch auch mit Tolkiens Arbeit als Philologe befassen. Tolkien hat zwar relativ wenige wissenschaftliche Texte veröffentlicht, aber der Inhalt dieser Publikationen lässt sich auf jeden Fall blicken. Teils tauchen auch 60 Jahre nach dem Tod des Autors immer noch neue Manuskripte auf, die einen Einblick in Tolkiens wissenschaftliches Schaffen ermöglichen.