John Ronald Reuel Tolkien - Adaptionen -Sammelkartenspiele

Eine andere Art Spiel sind die sogenannten Sammelkartenspiele, die mit “Magic – The Gathering” große Popularität erreichten. Bei diesen Spielen kann man Grundkartensets kaufen, die einen teilweise zufälligen Satz Karten enthalten, der aber alle Karten enthält, um spielen zu können. Dazu gibt es dann kleine sogenannte “Booster”-Packs, die eine zufällige Kartenauswahl von Karten unterschiedlicher Häufigkeit enthalten. Diese Spiele bedienen dann zwei Aspekte:

  1. Das Sammeln und Tauschen der Karten, um möglichst vollständige Kartensets zu erhalten oder um durch den Handel mit seltenen Karten Geld zu verdienen.

  1. Das Zusammenstellen von Kartendecks aus den Karten, die man gesammelt hat, um damit gegen andere Spieler antreten zu könne.

Natürlich haben sich auch Hersteller gefunden, die Sammelkartenspiele zu Tolkiens Werken produziert haben.

Middle-earth collectible card Game (ICE) / Mittelerde Sammelkartenspiel (Queen Games)

Dieses Spiel erschien von 1995 bis 1998 in 7 Serien:

  •     The Wizards  / Die Zauberer (bei der man einen der fünf Zauberer spielt)

  •     The Dragons / Die Drachen (ergänzt das Spiel um Aktionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Drachen und Drachenschätzen).

  •     Dark Minions / Die Schergen (ergänzt das Spiel um sogenannte Agenten, geheime Diener Saurons und unterirdische Orte).

  •      Lidless Eye / Das Lidlose Auge (ermöglicht das Spiel als Ringgeist auf der Seite Saurons).

  •      Against the Shadow / Gegen den Schatten (ergänzt das Spiel um Möglichkeiten gegen einen Ringgeist zu spielen).

  •      The White Hand / Die weiße Hand (bringt die dritte Fraktion ins Spiel, die gefallenen Zauberer. Man kann jeden der Zauberer in einer gefallenen Variante spielen, sogar Gandalf.)

  •      The Balrog (erlaubt  es den Balrog zu spielen und legt großen Wert auf die unterirdischen Orte. Hier gab es nur ein Komplettset zu kaufen).

Die Karten dieses Spiel sind von bekannten und unbekannten Tolkien-Künstlern in unterschiedlichster Qualität illustriert. Die Namen der Karten und die Charaktere werden weit über alle Mittelerde-Werke zusammengesammelt und jede Karte enthält ein Zitat aus einem Werk Tolkiens oder der zusätzlich erdachten Überlieferung der Kuduk (original Westron für Hobbit).
Da  “The Wizards” die erste Serie war, wird das Spiel oft auch METW (Middle-earth: The Wizards) genannt.Obwohl ICE 1999 die Mittelerde-Lizenzen verlor und daher seither keine neuen Produkte für dieses Spiel produziert wurden, gibt es immer noch eine recht aktive Fan-Szene, die selbst neue Serien entwickelt und sich regelmäßig zu Meisterschaften und zu einer Convention, der sogenannten “Lure of Middle-earth” (Versuchungskarten (engl. Lure) sind spezielle Gefahrenkarten des Spiels) in Bacharach am Rhein trifft.
Das Spiel wird üblicherweise von zwei Spielern gespielt, es gibt aber auch Mehrspielervarianten. Die Teilnehmenden haben Ortskarten, Charakterkarten, Unterstützungs- und Gefahrenkarten, die nach bestimmten Regeln zusammengestellt werden. Abwechselnd versucht der eine “aktive” Spielende mit seinen Charakteren, die in Gruppen zusammengefasst hat und die an bestimmten Orten anliegen an andere Orte zu kommen und diese Orte zu betreten, um dort Armeen oder Verbündete anzuwerben oder Schätze zu finden. Der andere Spieler hat dabei die Möglichkeit ihm mit seinen Gefahrenkarten das Leben schwer zu machen, indem er die Gruppe angreift, bestimmte Hindernisse in den Weg legt oder Charaktere in Versuchung führt. Bei Kämpfen oder Versuchung muss dann gewürfelt werden, wer gewinnt und ob vielleicht einer der Charaktere verwundet wird oder stirbt. Außerdem werden Charaktere, die zur Abwehr solcher Gefahren etwas tun häufig dabei erschöpft und die Karte auf die Seite gedreht (getappt). Erschöpfte oder verwundete Charaktere können diese Runde nichts mehr tun, so dass der aktive Spieler dann vielleicht seinen ursprünglichen Plan nicht ausführen kann. Verwundete Charaktere müssen meist an bestimmte sogenannte Zufluchtsorte (für Gute zum Beispiel Bruchtal oder Lothlorien) gebracht werden, um dort heilen zu können. Ziel des Spiele ist es als erster eine bestimmte Anzahl sogenannter Siegpunkte zu sammeln, die man für angeworbene Armeen und Verbündete, mächtige Schätze, spezielle Aktionen oder auch besiegte Gegner bekommt. Wenn dieses Ziel erreicht ist, wir der sogenannte Rat der freien Völker einberufen, das heißt das Spiel beendet und noch einmal bei jedem Charakter auf Versuchung gewürfelt. Da zum Beispiel Schätze auch Versuchung mit sich bringen, kann es durchaus sein, dass dabei noch einmal Charaktere und mit ihnen andere Karten die Siegpunkte bringen verloren gehen, so dass am Ende der andere Spieler mehr Siegpunkte hat und sich über den Sieg freuen darf.
Wieviele Charaktere ein Spieler kontrollieren kann, hängt auch davon ab, ob es ihm gelingt eine seiner Anführer-Karten auszuspielen. Das sind je nach Serie einer der fünf Zauberer, einer der neun Nazgul, der Balrog oder eine gefallene Version eines Zauberers. Diese spielen sich alle anders, da sie anderen Gefahren ausgesetzt sind (ein Orküberfall ist für die Helden eines Zauberers potentiell tötlich, für die eines Nazgul höchstens lästig, kann also zu Erschöpfung führen, umgekehr bei eiem Überfall durch Dunedain-Wachen).
Die Serien lassen sich untereinander kombinieren, wobei Unterstützungskarten nicht unbedingt für Charaktere einer anderen Serie hilfreich sind und es für die Orte zwei Versionen für die Guten und die Bösen gibt, da es eben für Diener Saurons schwieriger ist nach Minas Tirith reinzukommen, als für die eines Zauberers. Und auch die Zufluchtsorte sind für die Bösen andere, so zum Beispiel Barad-dûr und Dol Guldur. Da jeder aber seine eigenen Karten dabei hat, kann man auch mit unterschiedlichen Serien gegeneinander spielen. Für Turniere bei denen man gegen zufällige Gegner spielen kann, gibt es dabei noch die Möglichkeit ein sogenanntes Sideboard zu haben mit zusätzlichen Karten, die man nach und nach ins Spiel bringen kann, um sich besser auf den Gegner einzustellen.
Inzwischen gibt es auch eine Möglichkeit das Spiel online zu spielen.

Herr der Ringe Sammelkartenspiel 

Von 2001 bis 2007 hatte die Firma Decipher eine Lizenz für ein Sammelkartenspiel zu den Herr der Ringe Filmen von Peter Jackson. Das Spiel wurde bis 2005 in Deutschland von Universal Cards herausgebracht. Das System war ähnlich, wie bei MECCG, wenn auch die Regeln deutlich anders waren. Die Karten waren mit Filmbildern illustriert und enthielten entsprechend auch nur Dinge / Personen aus den Filmen. Und auch die Aufgabe orientierte sich an der Reise der Filme. Daher entwickelten sich auch die Ausgaben in den ersten 3 Jahren am Fortschritt der Filme.Es gab die folgenden Serien:        

  •  “The Fellowship of the Ring” / “Die  Gefährten” (2001) 

  •  “Mines of Moria” / “Die Minen von Moria” (2002) 

  •  “Realms of the Elf-lords” / “Die Reiche der Elbenfürsten” (2002) 

  •  “The Two Towers”  / “Die Zwei Türme” (2002) 

  •  “Battle of Helm’s Deep” / “Die Schlacht um Helms Klamm” (2003) 

  •  “Ents of Fangorn” / “Die Ents von Fangorn” (2003) 

  •  “The Return of the King” / “Die Rückkehr des Königs” (2003) 

  •  “Siege of Gondor” / “Die Belagerung von Gondor” (2004) 

  •  “Reflections” / “Reflektionen” (2004) 

  •  “Mount Doom” / “Der Schicksalsberg” (2004) 

  •  “Shadows” / “Schatten” (2004) 

  •  “Black Rider” / “Der Schwarze Reiter” (2005) 

  •  “Bloodlines”  (2005) 

  •  “The Hunters”  (2005) 

  •  “Rise of Saruman”  (2006) 

  •  “Treachery and Deceit”  (2007) 

  •  “Age’s End” (2007) 

Durch Verzögerungen und teilweise schlechte Kommunikation seitens des Herstellers gab es ein Nachlassen des Interessen und 2007 verlor Decipher wieder die Lizenz, so dass das Spiel eingestellt wurde. Diese Kombination führte dazu, dass es keine so aktive Nutzerbasis übrigblieb, wie bei MECCG.

Der Herr der Ringe (Living card game)    

Seit 2010 bringt  der Heidelberger Spiele-Verlag (inzwischen Asmodee / Fantasy Flight Games) das “Der Herr der Ringe” Living card game heraus. Es ähnelt den Sammelkartenspielen insofern, als dass es mit Karten gespielt wird, aus denen ein Deck zusammengestellt wird, mit dem man Geschichten im Mittelerde nachspielt. Allerdings unterscheidet es sich in einigen Punkten von den Sammelkartenspielen: Es wird kooperativ gegen das Spiel gespielt und kann standardmäßig allein, zu zweit oder zu viert gespielt werden.. Und es wird eine Grundbox ausgeliefert, die vollständig spielbar ist, und dann kann man unterschiedlich große Erweiterungen kaufen, die feste Kartensätze für bestimmte Themen oder Geschichten enthalten. man sammelt also keine zufälligen Karten.Die Karten sind wieder von Künstlern illustriert, konzentrieren sich aber auf die Zeit des Ringkrieges.Für dieses Spiel gibt es auch eine Online-Version.Es wird auch auf der Lure of Middle-earth Convention gespielt.

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