Im Rahmen einer Pressemitteilung teilte Warner Bros. am 17. Dezember 2012 mit, dass der zweite Teil der Hobbit-Filmtrilogie den Titel Der Hobbit: Die Einöde von Smaug tragen wird. Grund genug für das Vorstandsmitglied Julian Eilmann einen offenen Brief an Warner Bros. zu schreiben, denn die Übersetzung des Filmtitels The Hobbit: The Desolation of Smaug scheint eine beachtliche Stolperfalle zu enthalten. Die Diskussion dazu wird sicherlich einige Überraschungen parat halten, das ist jetzt schon sicher – denn Rechtschreibfehler gehören zu den Antriebsmotoren des Internets.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Deutschlehrer und Vorstandsmitglied der Deutschen Tolkien Gesellschaft und melde mich heute bei Ihnen, um Sie auf einen gravierenden grammatikalischen Fehler im deutschen Titel des zweiten Hobbit-Films hinzuweisen. Der Film soll unter dem Titel „Die Einöde von Smaug“ ins Kino gebracht werden. Offenbar ist Ihnen entgangen, dass die Präposition „von“ zumeist nur bei räumlichen Beziehungen verwendet wird, nicht aber bei personalen Genitivbezügen. Der Titel muss grammatikalisch korrekt „Die Einöde des Smaug“ heißen, da es sich bei Smaug ja um eine Person (wenn auch um einen Drachen) handelt. Oder Sie wählen die sehr viel naheliegendere Variante „Smaugs Einöde“. Dass Ihre Titelversion falsch ist, finden Sie heraus, wenn sie einen Artikel einfügen, denn dann lautet Ihr Titel „Die Einöde von dem Smaug“! Zwar kann man mündlich oder umgangssprachlich Formulierungen wie „Das Auto vom Vater“ wählen, aber es sollte bekannt sein, dass dies in der Schriftsprache nicht geht! Der Dativ ist bekanntlich dem Genitiv sein Tod.
Bitte verändern Sie diesen falschen Titel. Ansonsten müssen Sie damit rechnen bald bei Bastian Sicks Kolumne als Beispiel für schlechten Stil aufzutauchen.
Ungeachtet dessen ist diese nahezu wortwörtliche Übersetzung des englischen Titels auch sprachlich wenig ansprechend. Anstatt das Englische hier sklavisch zu übersetzen, haben Tolkien-Fans sehr viel bessere Titelvorschläge gefunden, z. B. „Der Einsame Berg“ oder „Feuer und Wasser“, die den inhaltlichen Schwerpunkt des zweiten Teils sehr viel atmosphärischer ausdrücken.
Bitte nehmen Sie meinen Hinweis ernst, denn bei einem Medienphänomen wie „Der Hobbit“ wäre ein solch falscher Titel eine Peinlichkeit sondergleichen für Warner Bros!
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
ich bin Deutschlehrer und Vorstandsmitglied der Deutschen Tolkien Gesellschaft und melde mich heute bei Ihnen, um Sie auf einen gravierenden grammatikalischen Fehler im deutschen Titel des zweiten Hobbit-Films hinzuweisen. Der Film soll unter dem Titel „Die Einöde von Smaug“ ins Kino gebracht werden. Offenbar ist Ihnen entgangen, dass die Präposition „von“ zumeist nur bei räumlichen Beziehungen verwendet wird, nicht aber bei personalen Genitivbezügen. Der Titel muss grammatikalisch korrekt „Die Einöde des Smaug“ heißen, da es sich bei Smaug ja um eine Person (wenn auch um einen Drachen) handelt. Oder Sie wählen die sehr viel naheliegendere Variante „Smaugs Einöde“. Dass Ihre Titelversion falsch ist, finden Sie heraus, wenn sie einen Artikel einfügen, denn dann lautet Ihr Titel „Die Einöde von dem Smaug“! Zwar kann man mündlich oder umgangssprachlich Formulierungen wie „Das Auto vom Vater“ wählen, aber es sollte bekannt sein, dass dies in der Schriftsprache nicht geht! Der Dativ ist bekanntlich dem Genitiv sein Tod.
Bitte verändern Sie diesen falschen Titel. Ansonsten müssen Sie damit rechnen bald bei Bastian Sicks Kolumne als Beispiel für schlechten Stil aufzutauchen.
Ungeachtet dessen ist diese nahezu wortwörtliche Übersetzung des englischen Titels auch sprachlich wenig ansprechend. Anstatt das Englische hier sklavisch zu übersetzen, haben Tolkien-Fans sehr viel bessere Titelvorschläge gefunden, z. B. „Der Einsame Berg“ oder „Feuer und Wasser“, die den inhaltlichen Schwerpunkt des zweiten Teils sehr viel atmosphärischer ausdrücken.
Bitte nehmen Sie meinen Hinweis ernst, denn bei einem Medienphänomen wie „Der Hobbit“ wäre ein solch falscher Titel eine Peinlichkeit sondergleichen für Warner Bros!
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Julian Eilmann
Credits
Titelfoto: Auszug vom Plakat Der Hobbit – Smaugs Einöde
Foto Julian Eilmann: Tobias M. Eckrich