Tolkiens Malerei als Tapisserien

Tapisserie d'Aubusson - J.R.R. Tolkien

Vergangenes Jahr erschien mit der Facsimile First Edition eine ganz besondere Ausgabe des Hobbits: ein Nachdruck der Erstausgabe von 1937. Darin auch Zeichnungen des Autors zu den Passagen des Buches. Die ebenfalls im vergangenen Jahr erschienene Ausgabe der Briefe vom Weihnachtsmann enthält ebenfalls mehrere Bilder, die Tolkien selbst gemalt und gezeichnet hat. Einige dieser Kunstwerke sollen nun als Wandteppiche produziert werden.

Die bekannte Teppichweberei der La Cité internationale de la tapisserie im französischen Aubusson hat einen Vertrag mit dem Tolkien Estate geschlossen, um exklusiv vierzehn Teppiche zu produzieren, davon dreizehn Tapisserien. Dazu werden als Vorlage für die Wandteppiche die Bilder Tolkiens dienen, die er zu den o.g. Werken gemalt hat. Auf dem einzigen Fußboden-Teppich soll ein Númenorisches Motiv auf über 130 Quadratmetern entstehen. In der folgenden Auflistung findet Ihr die originalen englischen Titel aller Bilder, die umgesetzt werden:

  • Letter from Father Christmas, 1926
  • Letter from Father Christmas, 1928
  • Letter from Father Christmas, 1933
  • Glórund sets forth to seek Túrin
  • Halls of Manwë – Taniquetil
  • Mithrim
  • The Trolls
  • Rivendell
  • Bilbo woke up with the Early Sun in his Eyes
  • Bilbo comes to the Huts of the Raft-Elves
  • Conversation with Smaug
  • The Forest of Lothlórien in Spring
  • Orthanc
  • Númenórean Carpet

Ein Blick hinter die Kulissen

Ausgesucht wurden die Motive übrigens vom Tolkien Estate. In der Zeit vom 30. Juni bis 18. September 2017 wird das Museum der Cité in Aubusson seine Türen zu einer Ausstellung öffnen, um interessierten Besuchern einen Einblick in die Fabrikation der Schablonen der späteren Werke zu geben und das Leben Tolkiens in Bezug auf die Bilder und seine Werke zu beleuchten. Die eigentliche Produktion der Wandteppiche soll insgesamt vier Jahre dauern. Weitere Infos findet Ihr auf der Website der Teppichweberei.

Bildwirkerei / Tapisserien

Der von der Wissenschaft wiederaufgenommene mittelalterliche Ausdruck Bildwirkerei bezeichnet sowohl die Technik des Einwirkens von Bildern und Motiven in ein textiles Flächengebilde als auch das Erzeugnis dieser Technik, die Tapisserie. Die Bildwirkerei ist nicht zu verwechseln mit der Teppichwirkerei, bei der Motive in orientalische Flachteppiche gewirkt werden.

 

UPDATE:

Nach Hinweisen aufmerksamer Leser haben wir im Artikel zwei Stellen korrigiert: So ist La Cité internationale de la tapisserie nicht nur eine Weberei, sondern umfasst ebenfalls ein Museum und ein Ausbildungsort. Zudem sind nur die Schablonen der späteren Werke Teil der Ausstellung im Sommer, nicht aber die Webereien an sich.

Credits

Titelbild: saxoph (Adobe Stock 121595277)

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