Nach rund 10 Jahren gibt es wieder ein Herr-der-Ringe-bezogenes Set von Lego. Zu bauen gilt es Bruchtal. Mit über 6100 Steinen und 15 Figuren ein Set, das bei vielen Fans die Herzen höher schlagen lässt. Ich habe es für Euch aufgebaut und blicke auf interessante Stunden zurück.
Hinweis
Dieses Set wurde uns von der LEGO-Group zur Verfügung gestellt. Weder die Deutsche Tolkien Gesellschaft e. V. noch ich, haben dafür Geld bekommen. Es wurden seitens LEGO keine Vorgaben gemacht oder Einfluss auf die Rezension genommen.
Ende 2022 pfiffen es die Spatzen schon von den Dächern. Anfang Februar kam die offizielle Meldung zu dem neuen Set raus. Seit dem 5. März 2023 gab es das Set 10316, DER HERR DER RINGE: BRUCHTAL, LEGO® für Lego VIPs und seit dem 8. März ist sie im freien Verkauf. Mit 6167 Teilen und einem Preis von 499,99 EUR richtet sich das Set an Erwachsene. Auf einer Fläche 50 cm x 75 cm wächst Bruchtal an der Spitze knapp 40 cm in die Höhe. Das Set ist damit das siebtgrößte Lego Set aller Zeiten.
Da sich die Gemeinschaft in Bruchtal zu Elronds Rat versammelt, hat Lego dem Paket alle Teilnehmer des Rates spendiert. So gibt es in diesem Set Bilbo, Frodo, Pippin, Merry, Sam, Gandalf, Legolas, Boromir, Gimli, Gloin und Elrond. Interessanterweise hat nicht jede Figur auch Beine. Gandalf und Elrond haben nur einen Klotz. Für den Fall, dass diese Figuren sich setzen sollen, gibt es ein kleines Erweiterungsteil, das es so aussehen lässt, als hätten sie Beine. Zu den mehr oder weniger direkten Teilnehmer des Rates gesellt sich noch Arwen sowie weitere Elben. Zusätzlich gibt es noch eine Handvoll graue Figuren, die in Form von Statuen im Set verbaut sind. Davon ist eine die Skulptur, die das Tablett mit den Bruchstücken von Narsil hält.
Wer das Set aufbauen will, muss Zeit mitbringen. Als ungeübter Lego-Bauer habe ich etwas über 14 Stunden gebraucht und trotzdem die Uhr im Nacken gehabt. Dabei wird der Aufbau in drei Blöcke unterteilt. Diese lassen sich später zusammen klicken oder auch getrennt darstellen. Gestartet wird mit dem linken Abschnitt, dem Turm, in dem Bilbo sein Studierzimmer hat. Hier gilt es dann zum Schluss das erste Mal die Dachziegel zustecken. Der Vorteil der dabei verwendeten 1×1-Steine: sie lassen sich im Nachgang einfach mit einem Reihenstein ausrichten. So kann beim Klicken auf das Muster geachtet werden und nicht auf die Flucht.
Nach dem ersten Block geht es weiter mit Arwens Gartenlaube. Hier gibt es neben der Bücke über den Bach und Wasserfall auch eine kleine versteckte Schmiede zu bauen. Es zeigt sich einmal mehr, wie detailreich das Set ist. So gibt es zahlreiche Easter Eggs, die im Nachgang kaum zu sehen sind oder für die manchmal auch etwas weggenommen werden muss. So verbirgt sich etwas Besonderes unter dem Platz von Elronds Rat. Dieser ist aber Teil des Haupthauses.
Mit dem Haupthaus startet der letzte und größte Teil des Sets. Neben der Schreibstube gibt es einen ersten Stock, in dem die Bruchstücke von Narsil aufgehoben werden, und Wandteppiche, die von der Geschichte Mittelerdes erzählen. Bei diesem Block zeigt sich einmal mehr, dass es sich eher an erwachsene Menschen richtet. Wirklich gespielt werden kann nicht in den engen Bereichen. Dafür sind die Orte mit zu viel Details versehen und der Platz zu klein.
Generell positiv fällt bei diesem Set die Farbgebung auf. Diese ist durchgängig eher pastellen gehalten und wartet nicht mit den klassischen knalligen Farben auf, außer es sind Steine, die nachher nicht zu sehen sind. Da gibt es dann gerne mal rote, gelbe oder auch rosa Steine. Die schiere Anzahl an Steinen bringt ein Problem mit. Das Set kommt von sich aus schon mit 49 Tüten daher, in denen sich die Steine bauabschnittsgetreu befinden. Leider sind in diesen Plastiksäcken zum Teil 1–2 weitere kleine Plastiktüten enthalten. Dazu kommen, dass oft zwei Tüten für einen Bauabschnitt benötigt werden. So kommt man am Ende auf über 100 Plastiktüten, die es nachher zu entsorgen gilt.
Bis kurz vor Schluss hatte man kaum das Gefühl, dass es sich bei den Steinen um Kunststoff handelt. Erst die Stuhlreihe fühlte sich beim Zusammenbauen wie beschichtetes, quietschendes Plastik an . Das und die Tatsache, dass die Figuren nicht auf den Stühlen sitzen bleiben, trübte zum Schluss ein wenig den Spaß.
Kommen wir zum Fazit. 500 EUR sind auch ohne Inflation eine Stange Geld. Wer will, kann sich das Ganze immer schön rechnen. So kostet jeder Stein nur rund 8 Cent oder jede Stunde Aufbauspaß hat den Gegenwert von 35 EUR. Manche Freizeit-Aktivitäten schlagen hier pro Stunde höher zu Buche. Davon abgesehen handelt es sich seit langer Zeit mal wieder um ein Herr-der-Ringe-Set. Wer versucht, die alten Sets zu bekommen, weiß, wie teuer diese mittlerweile sind. Nein, das ist kein Anlagetipp von mir.
Hier wäre es besser zu fragen, ob einem das Set diesen Preis wert ist. Wenn man nicht unter Zeitdruck ist, kann man sich auch mehr Zeit beim Aufbauen lassen und so den Bauspaß verlängern. Es sollte aber auch klar sein, dass dieses Set ein großes Set ist, das im aufgebauten Zustand seinen Platz benötigt. Auch das sollte nicht unterschätzt werden! Mit dem Wissen, das ich jetzt habe, und wo ich es aufgebaut vor mir sehe, würde ich tatsächlich schauen, ob ich das Set bekomme. Der Spaß und die Details wären mir persönlich die 500 EUR wert.
Produktdetails
Abmessungen:
Teile
Minifiguren:
Preis:
Verfügbar:
39 x 72 x 50 cm (H x B x T)
6167
15
499,99 EUR
5. März 2023 (nur LEGO-VIP), 8. März 2023
Credits:
Titelfoto: Tobias M. Eckrich