Das Quizbuch für Herr-der-Ringe-Fans von Tobias M. Eckrich, 1. Vorsitzender der Deutschen Tolkien Gesellschaft e.V., verspricht auf dem Klappentext nicht nur 300 Fragen, Spielvorlagen, Funfacts und mehr, sondern explizit auch eine Decoderfolie. Das Buch, erschienen im EMF-Verlag, präsentiert sich in einem sehr hochwertigen Gewand. Das dunkle Grün, die Goldfolienprägung und das glatte, stabile Papier des Einbands wecken sofort Lust und Vorfreude, das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu blättern. Der erste optische und haptische Eindruck setzt sich auf den Innenseiten fort. Das Layout ist einfach, klar und gleichzeitig liebevoll und ästhetisch gestaltet. Es spielt auf Mittelerde an und entführt optisch in die Welt Tolkiens, ohne sich zu sehr an bekannten Designs zu orientieren. Es dient auf gelungene Weise als Wegweiser und Orientierungshilfe durch die 120 Fragenseiten.
Schlägt man das Buch auf, wird man in großen Lettern mit den Worten „Willkommen, Wanderer, in Mittelerde!“ begrüßt. Das Vorwort gibt eine kleine Einführung in das Buch und die „300 kniffligen Fragen in drei Schwierigkeitsgraden“ und mehreren Kategorien.
Zunächst werden so genannte Charakterfragen gestellt, die helfen, die eigene Zugehörigkeit zu den Hobbits, Elben, Zwergen oder Menschen zu bestimmen. Anschließend wird deren Typologie informativ dargestellt.
Die Quizfragen sind verständlich formuliert und bieten zumeist vier Antwortmöglichkeiten. Diese können manchmal auch auf die falsche Fährte führen und auch erfahrene Tolkien-Fans verunsichern. Dann gibt es vielleicht einen Augenöffner in den Lösungen am Ende des Buches. Einige Fragen sind offen gestellt und ich muss ohne Hilfe eine Antwort finden. Großartig finde ich, dass Eckrich mit einem Augenzwinkern mindestens ein Easter egg eingebaut hat. Auch das trägt meiner Meinung nach zur Ästhetik der Arbeit bei.
Zwei Elemente verweben „oldschooliges“ Lesevergnügen mit aktuellen Trends. Denn die Decoderfolie war in vielen meiner Kinder- und Jugendbücher ein gern genutztes Hilfsmittel ‒ und ein Download-Gimmick darf heutzutage nicht fehlen. Hier sind es schön gestaltete Auswertungsbögen für die Spielenden, im Buch „Spielvorlagen“ genannt. Auch an eine ganz spezielle Zielgruppe wurde zumindest an einer Stelle gedacht, so dass auch diese auf ihre Kosten kommen: Menschen, die nach Filmfehlern suchen.
Fazit: Wer sollte das Buch lesen?
Kurz gesagt: Alle, die sich gern mit Tolkiens Werken und deren Verfilmungen beschäftigen und eine kurzweilige Unterhaltung suchen! Am meisten Spaß wird es an gemütlichen Abenden machen, an denen man mit seinem Wissen im Wettbewerb glänzen möchte. Das Buch will unterhalten und die eine oder andere Wissenslücke spielerisch schließen. Das gelingt auch punktuell bei Fortgeschrittenen und Tolkien-Experten, die sich über Anspielungen und die Funfacts freuen dürfen. Bei DTG-Stammtischen sollte es als Standardausstattung nicht fehlen. Es wertet durch seine Ästhetik die eigene Büchersammlung auf und eignet sich sehr gut als Geschenk. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Credits:
Fotos: Annika Röttinger
Text: Thomas Ortlepp