Ein neues Kochbuch für Tolkienfans

Rezension Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden

Bilbos Kümmelkuchen, Sams Kanincheneintopf oder Knoblauch-Muscheln von den Grauen Anfurten – was würden wir dafür geben, Speisen aus Mittelerde zu kosten? Diese Woche erscheint ein Buch, das uns diese Genüsse ermöglicht: Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden von Robert T. Anderson mit über 80 Rezepten aus Arda. Wir haben das Buch und die Rezepte für Euch vorab unter die Lupe genommen!

Wie der Titel vermuten lässt, beschäftigt sich dieses Kochbuch nicht nur mit der Küche des Auenlandes, sondern nimmt ganz Mittelerde in den Fokus. Auch aus dem Silmarillion inspirierte Rezepte finden sich in diesem Werk. Das unterscheidet es deutlich von den anderen deutschen Tolkien-inspirierten Kochbüchern Rezepte aus dem Auenland von Beregil von Gondor (alias Uli Böckmann) und Kochen wie die Halblinge von Patzy Llaleena.

Auf dem Klappentext heißt es:

Ihr wolltet schon immer einmal wissen, wie Lembas oder Beorns Honigkuchen schmecken? Dann begebt euch auf eine kulinarische Reise durch Mittelerde. Beginnt euer Abenteuer mit einem deftigen Frühstück nach Hobbit-Art, zaubert Bilbos berühmten Kümmelkuchen oder stärkt euch an einem kräftigen Schluck Miruvor. Taucht ein in die Welt von Tolkiens Der Herr der Ringe und Tolkiens Der kleine Hobbit und entdeckt in über 80 Rezepten das abenteuerliche Tolkien-Universum.

Dieses Werk wurde weder vom Tolkien Estate noch von HarperCollins Publishers autorisiert und ist nicht offiziell.
Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden

Der Aufbau des Kochbuchs von Robert T. Anderson richtet sich jedoch nach den klassischen Hobbit-Mahlzeiten. Die einzelnen Rezepte sind den jeweiligen Mahlzeiten Frühstück, Zweites Frühstück, Elevenses, Mittagessen, Teezeit und Abendessen zugeordnet. Das Nachtmahl fehlt allerdings, dafür gibt es die Rubrik Getränke. Fast jedes Kapitel hat neben den Rezepten, einen jeweiligen Zusatztext zu einem bestimmten Thema, wie etwa Festmahle bei Tolkien, Besondere Ernährungsformen in Mittelerde oder Die Elben und das Essen. Zu jedem Rezept gibt es zudem eine kleine Textbox mit Hintergrundinfos aus Tolkiens Werken. Ein alphabetisch sortiertes Register erleichtert die Suche nach bestimmten Gerichten, wobei alle übersichtlich im Inhaltsverzeichnis gelistet sind.

Trenner - Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden
Trenner - Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden

Gerichte aus der Mittelirdischen Küche

Unter den Rezepten finden sich neben „Klassikern“ wie Bilbos Kümmelkuchen, Lembas oder Beorns Honigkuchen weitere Buch-nahe Speisen wie Bauer Maggots Waldpilze oder eine Kartoffel-Knoblauch-Suppe aus dem „Tänzelnden Pony“. Darüberhinaus finden sich aber auch Gerichte, die wir als Leser teilweise noch gar nie „kosten“ durften, wie etwa eine Haradrim-Tajine, Fledermausflügel aus dem Düsterwald, ein Ork-Gebräu oder Meerbarbe in Weinblättern nach Art der Númenórer. Túrin Turambars Estragon-Hähnchen könnt Ihr mit diesem Buch ebenso nachkochen wie Berens Kartoffelbrot mit Tomaten, Forelle in Tee-Marinade nach Art der Ostlinge oder Bifurs Apfeltartes. Auch zu Elronds Miruvor gibt es nun eine Zubereitungsanleitung.

Es finden sich auch Speisen in dem Buch, die, wie der Titel schon sagt, von Tolkiens Werken inspiriert und keinem bestimmten Gericht in Mittelerde zugeordnet sind, wie zum Beispiel Paprika-Flammen, nach der flammenden Gestalt der Balrogs. Bei der Blaubeer-Honig-Konfitüre „Dumbledor“ handelt es sich nicht etwa um das falsche Fandom, vielmehr bezieht es sich auf das altenglische Wort für Hummel, das Bilbo in seinem Gedicht Errantry im Roten Buch der Westmark erwähnt.

Eckdaten zum Buch

Preis: 24 Euro
Format: Hardcover
Seiten: 176
Herausgeber / Autor: Robert Tuesley Anderson
Verlag: Hölker Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3881172462
Übersetzung: Carla Gröppel-Wegener

Für wen eignet sich das Kochbuch?

Die Gerichte sind sehr abwechslungsreich, nicht nur was Mittelerde bzw. ganz Arda betrifft, sondern auch Geschmäcker aus unserer Welt. Man merkt, dass sich der Autor Gedanken gemacht hat, welche realen Kulturen Tolkien als Vorbild für die Völker seines Legendariums gedient haben könnten. So wird es nicht nur zum lohnenden Kochbuch für Tolkienfans, sondern für Feinschmecker insgesamt. Zudem geht das Kochbuch sozusagen mit der Zeit und nimmt aktuelle Trends auf, wie etwa Over-Night-Oats als Frühstück für Wanderer. Es steckt viel Liebe zum Detail und auch umfassendes Tolkien-Wissen in diesem Kochbuch, was den Umstand umso bedauerlicher macht, dass von sechs statt sieben Hobbit-Mahlzeiten ausgegangen wird.

Das Kochbuch ist insgesamt sehr ansprechend gestaltet und reich bebildert. Der edle Einband ist mit einer goldenen Folienprägung versehen. Die Schriftart der Überschriften erinnert an die Bücher von David Day. Die Illustrationen stammen von teilweise sehr unterschiedlichen Künstlern, was das sonst sehr stimmige Design an mancher Stelle etwas stört. Es ist im Hardcover gebunden und mit starkem Papier ausgestattet, sodass es ideal für den Einsatz in der Küche ist.

Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden erscheint im für Kochbücher bekannten Hölker Verlag und wurde von Carla Gröppel-Wegener aus dem Englischen übersetzt. Im Original trägt es den Titel Recipes from the World of Tolkien: Inspired by the Legends. Eine Leseprobe gibt es beim Verlag.

  • Hat Dir der Beitrag gefallen?
  • janein
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner
Share via
Copy link