Mittelerde-Serie dank Buchgeschäft bei Amazon

Amazon Geldregen - Tobias M. Eckrich

Neue Informationen geben einen Einblick darauf, wie sich Amazon die Rechte an der Mittelerde-Serie sichern konnte. Dabei waren nicht die Höhe der Lizenzzahlung und das eingeräumte Budget für die Serie entscheidend, sondern die Tatsache, dass die Werbung auch zu einem Anstieg des Bücherverkaufs führen könnten.

DTG – Faktencheck

Die Quellen lassen sich für uns aktuell nicht verifizieren. Bisher hat nur CNBC sehr ausführlich darüber berichtet. Die Informanten wollen verständlicherweise nicht namentlich genannt werden. Auch wenn weitere Quellen fehlen, halten wir die Informationen für plausibel.

Quelle(n)
www.cnbc.com

Lizenzzahlung ist nicht alles

Wie US-amerikanische Sender CNBC aktuell in einem ausführlichen Artikel berichtet, waren wohl nicht die Höhe der Lizenzkosten entscheidend, um den Zuschlag für die Rechte zu erhalten. Wobei 250 Millionen Dollar auch nicht zu vernachlässigen sind. Denn mit im Bietercamp waren Schwergewichte wie Apple und der Streaming-Experte Netflix. 
 
Dass Amazon 2017 doch den Zuschlag bekommen hat, obwohl sie wohl nicht das höchste Angebot für die Lizenzen abgegeben hatten, hat einen anderen Grund. Der CNBC-Bericht bezieht sich dabei auf die Aussagen von mehreren Personen, die bei den Verhandlungen der Verfilmungsrechten beteiligt waren. Amazon ist auf dem Markt der Filme und Serien sowie der Streamingdienste kein Platzhirsch. Dafür ist das Amazon Unternehmen viel zu breit aufgebaut. Genau diese Breite soll Amazon aber den Deal verschafft haben. 

Werbung für die Bücher

Der Tolkien Estate war überzeugt, dass Amazon bei der Promotion der Serie gleich auch den Verkauf der Bücher von Tolkiens ankurbeln könnte. Dies wäre zwar auch bei den anderen Bietern der Fall gewesen, aber Amazon hat hier den entscheidenden Vorteil. Hier setzt der Estate darauf, dass Amazon auf ihrer eigenen Plattform nicht nur Werbung für die Serie, sondern auch für die literarischen Werke platziert. Damit ist neben dem schauen der Serie gleich der Kauf von Büchern möglich.
 
Dadurch würde zu den üppigen Lizenzkosten auch zusätzliches Geld für den Tolkien Estate und HarperCollins reinkommen. Auch für das einst 1994 als Onlinebuchhandlung gegründete Unternehmen bieten sich hier Synergien. Amazon könnte die eigene Serie nutzen, um die Vermarktung von Tolkiens Werken oder anderer Fantasy-Literatur über ihr System voranzutreiben. 

Credits

Titelfoto: Tobias M. Eckrich

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