Letzten Monat ist Verlyn Fliegers Green Suns and Faerie: Essays on J. R. R. Tolkien bei der Kent State University Press erschienen. In dem Buch sind Artikel zu einer Reihe von Themen von Verlyn Flieger, eine der wohl bekanntesten Tolkien-Wissenschaftlerinnen, gesammelt, darunter auch bisher nicht veröffentlichtes.
Laut dem Verlag sind die Artikel sind in drei Kategorien aufgeteilt: Die erste beschäftigt sich mit Tolkiens Idee der subcreation oder Zweitschöpfung und ihre Beziehung zur realen Welt. Die zweite erkundet Tolkiens Rekonfiguration der mittelalterlichen Erzähltradition und die dritte verortet sein Werk im Kontext des 20. Jahrhunderts und „moderner“ Literatur. Der Diskurs reicht dabei von Tolkiens Heldenbegriff bis hin zu Bilbos oft missverstandenen letzten Rätsels im Hobbit. Flieger zeigt Tolkien als einen Mann mit sowohl mittelalterlicher Bildung als auch moderner Sensibilität – ein Mensch der sich mit der Vergangenheit und Zukunft beschäftigt, mit Bedauern und Hoffnung, Triumphen und Tragöden und vor allem den tiefgreifenden Schwierigkeiten und Dilemmas seines aufgewühlten Jahrhunderts.
Verlyn Flieger ist Professorin für Englisch an der University of Maryland, USA, wo sie Seminare über Tolkien, mittelalterliche und moderne Literatur und komparative Mythologie hält. Sie hat bisher drei Bücher über Tolkien geschrieben: Splintered Light, A Question of Time und Interrupted Music (alle bei der Kent State University Press erschienen). Sie war außerdem Herausgeberin einer kritischen Edition von Tolkiens Novelle Der Schmied von Großholzingenund einer erweiterten Ausgabe mit Anmerkungen und Kommentaren von Tolkiens einflussreichem theoretischem Aufsatz „Über Märchen“.
Bild oben: Aktive Sonnenregionen, NASA