1 Million für ein Spiel, das es nie geben wird

Hobbit Game Pitch - Gandalf und Saruman

Nicht immer läuft alles so, wie man es sich vorstellt. Als vor über zehn Jahren der Hobbit verfilmt werden sollte (noch mit Guillermo Del Toro und als Zweiteiler), setze man sich bei der englischen Spieleschmiede Traveller’s Tales zusammen um bei Warner Bros. ein Hobbit-Videospiel zu pitchen. Der ganze Spaß dauerte sechs Monate und sollte nachher rund 1 Million $ kosten. Produziert wurde das Spiel nie.

Auch wenn das Hobbit Spiel nichts wurde, so kennen spielebegeisterte Tolkien-Fans die Firma dennoch. Traveller’s Tales produziert unter anderem die ganzen Lego Spiele, sowohl zum Herr der Ringe, wie auch zum Hobbit. Zum Hobbit Filmstart wollte Jon Burton (Gründer von Traveller’s Tales) aber kein Lego Spiel erstellen, sondern ein Hobbit-Film-Spiel, in welchem sich der Spieler im Film wiederfindet. Dazu setzte sich das Team zusammen und erstellte einen der ausführlichsten Pitches: Vier spielbare Level und fünf technische Demos! Das Ganze nahm ein halbes Jahr in Anspruch und kostete unterm Strich rund 1 Million US-Dollar. Nach über 10 Jahren lüftet Jon Burton dieses Geheimnis und zeigt uns einige Szenen aus dem Spiel.

Von Frodo bis zum Balrog

Da die Hobbit Filme zu diesem Zeitpunkt noch in Planung waren, hat sich das Entwicklerstudio dazu entschlossen, die Herr der Ringe Filme als Grundlage zu nehmen. So sind auch alle spielbaren Level aus dem Herrn der Ringe genommen. Es sollte darstellen, wie die Grafik und das Gameplay umgesetzt werden sollten. Das Video offenbart einige sehr interessante Szenen, die, auch optisch, fast eins zu eins aus dem Film von Peter Jackson entnommen wurden.

Das erste Level war eine Demonstration des Stealth-Computerspiel-Modus. Gespielt werden konnte Frodo, der sich verstecken, Steine auf seine Gegner werfen oder auf Bäume klettern konnte. Dabei konnten sich alle Hobbit-Sinne auf den Feind konzentrieren und ihn sogar direkt angreifen.

Das zweite Level bestand aus dem legendären Kampf zwischen Gandalf und Saruman in Isengard. Es konnten Zaubersprüche gesprochen, Angriffe abgewehrt oder Saruman quer durch den Raum geworfen werden.

Das dritte Level bediente sich wieder der Stealth technik. Gespielt wurde die Szene, in der Frodo vor dem schwarzen Reitern flieht. Interessant an diesem Level war: wenn man entdeckt wurde, musste man der Versuchung widerstehen, den Ring anzuziehen.

Das letzte Level bestand aus dem Kampf zwischen Gandalf und dem Balrog von Khazad Dum.

Ein Satz mit X

Dass das Spiel im Nachgang nicht produziert wurde, lag nicht an der technischen Umsetzung oder einem Ablehnen seitens Peter Jackson oder Guillermo Del Toro. Beide waren von dem Spiel beeindruckt. „Sie waren froh, dass wir ein Live-Action-Hobbit-Spiel gemacht haben.“, sagte Jon Burton in dem Video. Es war eine Entscheidung des Lizenznehmers Warner Bros. Sie wollten kein Spiel, welches direkt auf dem Film basierte. Sie wollten eher ein Spiel, welches zur gleichen Zeit in derselben Welt stattfand. Schlimm fand es Burton im Nachgang nicht mehr: „Am Ende war ich jedoch ziemlich zufrieden mit dieser Entscheidung. Denn der Film wurde um ein Jahr verschoben, was bedeutet hätte, dass wir ein Jahr länger an dem Spiel hätten arbeiten müssen. Del Toro verließ den Film, und der Film landete nicht in der gleichen Liga wie die ursprünglich bestellten Filme. Und außerdem müssen wir auf jeden Fall Lego Hobbit und Lego Herr der Ringe machen.“

https://www.youtube.com/watch?v=grwnHJykybM

Mittlerweile ist neben dem Video über das Projekt auch das erste Screenplay veröffentlich worden. Es ist davon auszugehen, dass die anderen drei noch folgen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=TQxfx29i8x8

Credits

Fotos: Screenshot vom Youtube Video

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