Am 10. Februar 2022 veröffentlichte das Magazin Vanity Fair einen Exklusivbericht zur kommenden Rings of Power Serie. Neben vielen Bildern vom Set und von den Charakteren wurden hier auch einige Informationen zur Serie und Hintergründe zur Entstehung geboten. Diese haben wir für Euch zusammengetragen.
Bevor die Serie am 2. September erscheinen kann, musste und muss ein langer Weg zurückgelegt werden. Kurz vor Christopher Tolkiens Ausscheiden aus dem Tolkien Estate bot die Familie ausgewählte Fragmente aus Tolkiens Feder zum Verkauf an. Der Startpreis belief sich auf 200 Millionen Dollar. Für ein anderes Franchise wäre das wohl zu viel Geld, doch der Name Tolkien verkauft sich immer. Zudem forderte die Familie, auch Einfluss auf die Ausrichtung der Serie nehmen zu können.
In einem Twitter-Space antwortete Joanna Robinson (Co-Autorin des Artikels) auf die Frage zu den vorhandenen Rechten bei Amazon ausführlicher. So besäße Amazon mitnichten die Rechte für das Silmarillion, wie lange angenommen wurde. Sie zitierte einen der beiden Showrunner, JD Payne:
Sie führte weiter aus
Insidern zufolge hat Amazon die Serie inkl. der Rechte bei einer Milliarde Euro angesetzt. Bereits für die erste Staffel sind nach Angaben der neuseeländischen Regierung 462 Millionen Dollar ausgegeben worden, denen Steuererleichterungen und Vergünstigungen in Höhe von 108 Millionen Dollar gegenüberstehen. Zwar wurde mit der ersten Staffel auch die Infrastruktur aufgebaut, sollte Amazon aber gleich viel für jede Staffel ausgeben, wie etwa bei der Serie Rad der Zeit (~80 Millionen Dollar), wird das Projekt weit mehr als eine Milliarde kosten.
Laut Vanity Fair Redaktion, welche die ersten drei Folgen schon sehen durfte, bekommen wir Altes und Neues zu sehen. So wird Moria, oder besser gesagt Khazad-dûm, in alter Pracht erscheinen, als es noch voller Licht und Musik war, außerdem das Elbenkönigreich Lindon, wie auch, was schon lange bekannt war, die Insel Númenor. Zu den bekannten Charakteren wie Galadriel, Celebrimbor, Elrond, Durin IV. und Isildur baut Amazon auch viele eigene Persönlichkeiten ein. So wurde bekannt, dass Charlie Vickers eine Figur mit dem Namen Halbrand spielt, einen Charakter, der vor seiner eigenen Vergangenheit flieht. Weitere Beispiele sind Bronwyn (gespielt von Nazanin Boniadis), eine alleinerziehende Mutter und Heilerin mit einer Apotheke in den Südlanden von Mittelerde, der Elb Arondir (Ismael Cruz Córdova) und die Zwergenprinzessin Disa (Sophia Nomvete).
Von den 43 Namen, die mittlerweile bekannt sind, wird die Serie mit 22 Hauptdarstellern auskommen, die mehrere Handlungsstränge haben. Einer davon betrifft den Seemann Isildur (Maxim Baldry), zu sehen, Jahre bevor er zum Krieger wird und den seelenverderbenden Ring von Saurons Hand schneidet, um dann selbst seiner Macht zum Opfer zu fallen. Das ist nicht der einzige Anknüpfungspunkt an die Herr-der-Ringe-Verfilmung von Peter Jackson. Es scheint, als sei für Amazon Mittelerde nur mit Hobbits vorstellbar.
So kommt es, dass wir in der Serie die Vorfahren der Hobbits, wie wir sie kennen, zu sehen bekommen. Die Harfoots sind eine der drei Arten von Hobbits. Einen der Ältesten wird der Schauspieler Sir Lenny Henry spielen, und um ihn herum haben die beiden Showrunner McKay and Payne eine kleine und friedliche Hobbit-Gesellschaft eingebaut. An die Seite von Sir Lenny Henry wurden Megan Richards und Markella Kavenagh platziert, zwei liebenswerte, neugierige Harfoots.
Trotz dieser ganzen Geschichten, die es geben wird, bleibt ein Problem bestehen: die Zeitlinie. Damit das alles funktioniert und für das Publikum nicht zu verwirrend wird, habe man sich für eine Komprimierung der Zeitlinie entscheiden. Während sich nach Tolkiens Vorgaben die Geschichte über Jahrtausende erstreckt, findet in der Serie alles am Stück statt. Dies ist wohl eine der größten Anpassungen im Vergleich zur Vorlage.
Credits:
Titelfoto: Ben Rothstein (C) Amazon Studios