Zur Einstellung der App, ein Kommentar

Kommentar - Foto Tobias M. Eckrich

Was vor fast fünf Jahr begann, steuert nun auf das Ende zu. Am 22. Oktober 2014 startete die DTG-App. Sie war für alle kostenfrei und auf allen damaligen Plattformen verfügbar. Jetzt wird die App, wie berichtet, zum 1. März aus den Stores verschwinden. Aber vielleicht kommt bald ein Ersatz.

Zu allererst sei noch einmal gesagt: die Software wird nicht von der DTG produziert oder gewartet. Verantwortlich für die App ist die Firma Tobit.Software mit Ihrem Produkt Chayns. Ein Dienst, der die Daten aus der Facebook Seite verwendet um eine App zu befüllen. Im Fachjargon handelt es sich um eine Baukasten-App. Zu hunderten bzw. tauenden kamen damals gleiche Apps in die Appstores, alle sahen vom Aufbau her gleich aus und befüllen sich aus den Facebook Seiten.

Zu Beginn kostete die App einmalig Geld, später wurden die Grundfunktionen für alle kostenfrei. Dank eines Gutscheins bekam die DTG die App von Anfang an kostenlos. Im Laufe der Zeit änderte sich das Modell von Chayns und das Produkt wurde so umgestellt, dass für einzelne Dienste Geld gezahlt werden muss. Da eine Firma nichts zu verschenken hat, ist prinzipiell auch nichts dagegen einzuwenden, dass wir, wenn wir das Logo der App ändern wollen, dafür Geld bezahlen. Wenn aber bereits Supportanfragen jeglicher Art nur noch gegen Geld möglich sind, ist dies für uns als gemeinnütziger Verein mit kleinem Budget schwierig.

Erschwerend kam noch hinzu, dass die Ausrichtung der Software einen Weg nahm, der nicht für die DTG gedacht ist. Wir sind kein Ladenlokal oder Kleinunternehmer ohne Website, die ihren Kunden gerne ein TippKick anbieten möchte. Genau dies ist aber die Intention von Tobit.Software. Auf deren Website steht:

„Chayns stellt alle Komponenten bereit, um Ideen und Projekte digital zu verwirklichen: eine hochmoderne interaktive Website, eine professionelle Benutzerverwaltung, ein bahnbrechendes Kommunikationssystem und sogar eine komplette eCommerce-Plattform für das, worum sich schließlich alles dreht: Geld!“

Bei der DTG dreht sich aber eben nicht alles um das liebe Geld.

Kein Support und Datenkraken

Die Grundidee war damals, all jenen, die nicht zu Facebook wollen, eine schnelle und datensparsame App anzubieten. Eine App, die auf Wunsch per Pusch-Notification über News rund um die DTG und Tolkien benachrichtigt, ohne dafür die Facebook App zu nutzen. Mittlerweile sind aber die Ansprüche der Deutschen Tolkien Gesellschaft andere. Wir wollen keinen einfachen „Abklatsch“ unserer Facebook-Seite als App.

Ein weiteres Problem sind die Rechte, die die App auf Android-Geräten gerne hätte. Da die App nicht von uns ist, haben wir keinen Einfluss auf die Gestaltung und die benötigten Rechte. Eine Nutzerin schreibt bei Google:

„Bin sehr interessiert, aber ihr seid ja neugieriger als ein Beutlin!...wenn ihr nicht mehr Zugriff auf so viel Zeug verlangt, werde ich mir eure App herunterladen. Leider wird sie jetzt gelöscht.=0 (“.

Es ist die Rezension mit den meisten Zustimmungen. Leider reagiert der Support nicht auf unsere Anfragen, wenn wir kein Geld einwerfen. Zudem kommt noch, dass die iOS App zuletzt 2017 aktualisiert wurde. Die Google Version am 8. Juli 2018. Gerade in der iOS Zeit ist viel passiert. Neue Geräte mit geänderter Bildschirmauflösung bzw. Aussparung werden nicht von der App unterstützt. Alles in allem kein Aushängeschild für die DTG.

Die DTG zurück in die Steinzeit?

2014 habe ich geschrieben: „Auch wir als Literarische Gesellschaft gehen mit der Zeit und bieten ab sofort die DTG APP zum Download an“. Es liegt also der Schluss nahe, dass die DTG zurück in die Vor-Smartphone-Zeit rutscht. Dem ist aber nicht so. Zum einen bieten wir einen Telegram-Channel an. Hier werden die News sofort publiziert, wenn sie auf der Seite veröffentlicht werden. Kein Umweg mehr über Facebook oder einen anderen Dienst. Damit wird jeder noch direkter informiert, auf Wunsch auch mit Push-Notification.

Außerdem arbeite ich gerade an einem Konzept für eine neue App. Hier haben wir über das Netzwerk Stifter Helfen ein attraktives Angebot bekommen. Dies wäre wieder eine sogenannte Baukasten-App, aber eine, die auf Vereine ausgelegt ist. Sie bietet uns Möglichkeiten der internen Kommunikation, zum Beispiel für Stammtische oder so banale Sachen wie etwa Termine per Klick gleich in den eigenen Kalender eintragen zu lassen. Es wird auch geprüft, inwieweit wir den Podcast dort einbauen könnten.

Auch wenn die Entwicklungskosten für uns entfallen, müssten wir im ersten Jahr für die mögliche neue DTG knapp 850 Euro bezahlen. In den Folgejahren kostet die App knapp 670 Euro pro Jahr. Die App soll und muss meiner Meinung nach für alle Nutzer kostenfrei sein. Wie wir das Geld zusammen bekommen steht noch nicht fest. Vielleicht wird es eine projektbezogene Spendenaktion geben. Das muss der Vorstand unteranderem mit dem Steuerberater klären und beschließen.

Bis dahin bleibt erst einmal der Telegram-Channel.

Portrait Tobias M. Eckrich
Tobias M. Eckrich
1. Vorsitzende

Credits

Titelfoto: Tobias M. Eckrich

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