Großes Tolkien-Zentrum am Niederrhein geplant!

Wunderland Kalkar aus der Luft travelogue (Adobe Stock 303815161)

Wenn das weltgrößte Tolkien Event aus allen Nähten platzt, der Sportplatz und das Gelände keine weiteren Tolkien Tag Besucher zulässt, sind neue Locations gefragt. Diese wurden jetzt gefunden. Das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks „Schneller Brüter Kalkar“ wird zum Tolkien-Zentrum.

2018 wurde bekannt, dass das Wunderland Kalkar zum Verkauf steht.  „Der Fragpreis beträgt 16 bis 18 Millionen Euro für das komplette Wunderland“, sagte Geschäftsführer Han Groot Obbink auf Anfrage damals der Rheinischen Post, betonte aber auch: „Eilig haben wir es nicht. Wenn wir morgen verkaufen, ist es gut, wenn es erst in fünf oder zehn Jahren klappt, dann auch.“ Jetzt hat sich endlich ein Käufer gefunden.

Der Unternehmer Henni van der Most hatte 1995 das ehemalige Atomkraftwerk, das bundesweit unter dem Namen „Schneller Brüter Kalkar“ bekannt wurde, aber nie in Betrieb ging, gekauft und es zu einem Freizeitpark umgebaut. Für van der Mosts drei Töchter sei es keine Option, das Wunderland Kalkar zu übernehmen, so Groot Obbink.

Wunderland Kalkar (aus Westen) - Andreas (AdobeStock 163296328)
Wunderland Kalkar (aus Westen) - Andreas (AdobeStock 163296328)

Nach reiflichen Überlegungen und Gesprächen mit zahlreichen Investoren haben sich mehrere  altbekannte Personen aus dem Dunstkreis der Deutschen Tolkien Gesellschaft (DTG) zusammengetan und die Abenteuer-Park Ringkrieg in Live gGmbH gegründet, die derzeit beim Amtsgericht in Kleve eingetragen wird. Gesellschafter sind:

  • Tobias M. Eckrich, der keine geschäftsführende Position einnehmen wird, solange er noch am DTG-Vorsitz klebt,
  • Rolf Tilly, welcher den Tolkien Tag Mitwirkenden bestens als „Ewiger Baumeister“ bekannt ist und lange Zeit Pächter der Veste Otzberg im Odenwald war,
  • Axel Kleintjes, der beim Tolkien Tag seit Jahren irgendwas mit Medien und Marketing macht,
  • Sebastian Richartz, welcher die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft übernehmen wird, da er sich noch nicht ausgelastet fühlt und schon einmal etwas von Tolkien gehört hat. 

Mit großer Erfahrung im gastronomischen Bereich steigen außerdem Sylvana Westphal und Oliver Stoecker von fleuther Bier sowie Julien Bügler von Gaumenjubel als Teilhaber in die neue gGmbH mit ein.

55 Hektar umfasst das gesamte Gelände, davon sind 24 Hektar bebaut. Der Familienpark wartet bisher mit mehr als 40 Attraktionen auf. Diese werden thematisch angepasst, um sich besser in die Welt von Mittelerde einzufügen. Die großen Freiflächen sollen zu einem dauerhaft nutzbaren Gelände umgewandelt werden, welches für zukünftige Tolkien Events und LARP-Veranstaltungen zur Verfügung steht. 

Sebastian Richartz, Organisator des Tolkien Tags am Linken Niederrhein, freut sich besonders über die 435 Hotelzimmer mit 1000 Betten:

In den letzten Jahren mussten wir mit dem Tolkien Tag immer wieder umziehen, weil nie ausreichend Platz war. Außerdem hatten wir ständig das Problem, dass Interessierte nicht kommen konnten, weil bereits sämtliche Schlafplätze in der Region ein Jahr im Voraus restlos ausgebucht waren.
Sebastian Richartz
Geschäftsführung

Es gibt zudem 20 Tagungsräume und sieben Kneipen. Die Schankräume erhalten ein Facelift, wobei eine zum Brauhaus für fleuther wird. Sylvana und Oliver erfüllen sich damit ihren Traum von Brauerei, Brauhausgastronomie und Bäckerei. Die übrigen sechs Kneipen bekommen ebenfalls eine Neuausrichtung unter den neuen Namen „Zum Grünen Drachen“, „Goldener Barsch“, „Zum Efeubusch“, „Zum Tänzelnden Pony“, „Der Schwimmende Balken“ und „Das Brückenwirtshaus“.

Wunderland Kalkar (aus Osten) - Christian Creon (AdobeStock 228116208)
Wunderland Kalkar (aus Osten) - Christian Creon (AdobeStock 228116208)

Vor allem der literarische Bereich kann seiner Bedeutung gemäß ausgebaut werden, denn die vorhandene Messeinfrastruktur bietet sich für vielfältige Ausstellungen an, was auf dem bisherigen Gelände nur unter großem Aufwand möglich war.

Neben dem Wochenende nach Pfingsten (Tolkien Tag), ist das Gelände an einem weiteren Termin fest gebucht. Immer am zweiten Juli-Wochenende findet das Tolkien Thing, die Jahreshauptversammlung der Deutschen Tolkien Gesellschaft statt. Erster Vorsitzender Tobias M. Eckrich, der auch Chief Technology Officer der Thing Orga ist, freut sich besonders:

Endlich haben wir eine dauerhafte Location für das Tolkien Thing gefunden, die alle Annehmlichkeiten eines Hotels, aber auch die stimmungsvolle Atmosphäre eines Tolkien Events vereint. Mit den zahlreichen Zeltplätzen zusätzlich zu den 1000 Betten können wir nun auch wirklich alle 1.973 Mitglieder zur jährlichen MV beherbergen. Auch die schlechte Internetversorgung gehört somit endlich der Vergangenheit an.
Portrait Tobias M. Eckrich
Tobias M. Eckrich
1. Vorsitzender

Ein derzeit noch ungenutzter Bereich des Freizeitparks, das alte Reaktorgebäude, wollen die Gesellschafter der Abenteuer-Park Ringkrieg in Live gGmbH als Ausstellungsbereich zur Verfügung stehen. Die Außenfassade des ehemaligen Reaktors wird optisch Minas Tirith nachempfunden. In einer Dauerausstellung werden Exponate als Leihgaben von DTG-Mitgliedern gezeigt. Wechselnde Sonderausstellungen mit Werken tolkienesker Kunstschaffender runden das museale Angebot ab.

Auch ganze Sammlungen von Mitgliedern können so nun erstmals in den Besitz der literarischen Gesellschaft übergehen und legen so den Grundstein für ein neues, dauerhaftes DTG-Archiv. 

Tim Scholz, der den Posten des Archivars antritt, ist gespannt auf die neuen Aufgaben:

Ich freue mich, dass ich mit meiner Sammlung den Startschuss für das neue Archiv geben kann. Für mich persönlich geht damit ein lange gehegter Traum in Erfüllung, denn bislang konnte ich meine Sammlung aus schieren Platzgründen anderen nicht zugänglich machen. Nun beginnt das große Abenteuer der Inventarisierung!
Tim Scholz
Archivar

An das DTG-Archiv soll sich ein festes Tolkien-Forschungs- und Tagungszentrum angliedern. Bei dessen Entwicklung soll neben Walking-Tree-Publishers und dem Board of Editors auch Größen der Sekundärliteratur wie David Day oder Curunír ‘Lân mit einbezogen werden. 

Trotz all dieser großen Vorhaben soll es aber auch allen Tolkienfans möglich sein, sich an diesem Projekt zu beteiligen und sich hier zu verwirklichen. Zwar sollen alle 135 Festangestellten des Parks übernommen werden, es werden aber in naher Zukunft aus verschiedenen Bereichen neue Mitarbeitende gesucht, die dem Freizeitpark eine neue Optik verleihen, auch wenn sie dabei nur Bauzäune herumtragen.

Wir blicken daher interessanten Zeiten entgegen. 

Hinweis

Es handelt sich bei dieser Nachricht natürlich um unseren Aprilscherz 2023.

Credits:

Titelfoto: travelogue (Adobe Stock 303815161)

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