Hither Shore
Interdisciplinary Journal
on Modern Fantasy Literature
Jahrbuch der
Deutschen Tolkien Gesellschaft e.V. (DTG)
Im Jahr ihres zehnjährigen Jubiläums konnte die DTG schon ihr fünftes internationales Tolkien Seminar durchführen – wiederum in der bereits erprobten Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena (und mit freundlicher Unterstützung des Verlags Walking Tree Publishers). Diesmal stand ein Werk im Vordergrund, das erstaunlicherweise bisher sehr selten als eigenständiger Forschungsgegenstand, sondern bestenfalls als Vorgänger von The Lord of the Rings untersucht wurde: The Hobbit. Insofern war es höchste Zeit, ihm ein eigenes Seminar zu widmen – weniger wegen der in Aussicht stehenden Verfilmung, als vielmehr weil es tatsächlich ein Forschungsdesiderat darstellt.
Ein solches Desiderat kann selbstverständlich nicht in einem einzigen Seminar vollständig abgearbeitet werden, aber mit den hier dokumentierten dreizehn Beiträgen des Seminars (zwei Beiträger haben ihre Manuskripte leider nicht eingereicht) können zumindest das Feld abgesteckt und einige wichtige Markierungen gesetzt werden. Wie zudem die angeregten Diskussionen während des Seminars gezeigt haben, wurden auch zu den besprochenen Themen längst nicht alle Fragen völlig erschöpfend behandelt, sondern weitere Forschungsperspektiven aufgezeigt. Dazu hat sicherlich die – wie ich mit Befriedigung seitens unserer Gesellschaft schreiben darf – mittlerweile übliche Interdisziplinarität und Vielfalt der unterschiedlichen Perspektiven beigetragen.
Beim hohen Anteil an englischen Aufsätzen in diesem Jahr handelt es sich nicht um eine gezielte Politik des Board of Editors oder der Gesellschaft, gleichwohl könnte dies dabei helfen, die hier präsenten Forschungsergebniss auch weit über den deutschsprachigen Raum bekannt zu machen.
Neben den dreizehn Beiträgen gibt es wiederum zahlreiche Rezensionen, zusätzlich haben Heidi Krüger einen höchst aktuellen Artikel zur neuen Edition der verschiedenen Manuskripte von On Fairy-Stories (hg. von Douglas A. Anderson und Verlyn Flieger) und Christian Weichmann eine meta-kritische Note zu den Seminarbeiträgen beigesteuert.
Schließlich sei noch allen am Erfolg des Seminars und dem Zustandekommen dieser Ausgabe Beteiligten herzlich gedankt: Prof. Dr. Thomas Honegger und seinen Mitarbeiterinnen vom Lehrstuhl für Mediävistik an der Friedrich- Schiller-Universität für die wiederum einwandfreie Organisation vor Ort und die Ermöglichung einer dem Jubiläum angemessenen Tagung; den Walking Tree Publishers für die freundliche Unterstützung vor Ort sowie natürlich wie immer allen Beitragenden, meinen Mitherausgebern und der Mitherausgeberin im Board of Editors sowie schließlich der Verlegerin Susanne A. Rayermann sowie Kathrin Bondzio für die Herstellung und die Idee einer besonderen Gestaltung dieses Jahrbuchs.
Thomas Fornet-Ponse