Hither Shore
Interdisciplinary Journal
on Modern Fantasy Literature
Jahrbuch der
Deutschen Tolkien Gesellschaft e.V. (DTG)
Angesichts der Bedeutung, die Tolkien selbst dem linguistischen Charakter seines Werkes und den von ihm erfundenen Sprachen für dieses beimaß, wenn er beispielsweise in einem Brief vom Juni 1955 die Erfindung der Sprache als Fundament bezeichnet (vgl. Briefe 289), und der zunehmenden Erforschung dieser Fragestellung z.B. durch Dimitra Fimi oder John Garth, war es sehr angemessen, das 13. Tolkien Seminar der Deutschen Tolkien Gesellschaft Tolkiens Philosophie der Sprache zu widmen.
So wurde dieses Thema im Mai 2016 in Jena unter wieder einmal erfreulich hoher internationaler Beteiligung in einer großen Vielfalt an Themen und mit Bezug auf das gesamte Werk Tolkiens in den Blick genommen. Die im Vergleich zu einigen Vorjahren geringere Anzahl an Vorträgen dürfte auf die speziellere Thematik zurückzuführen sein, die indes nicht zu einer geringeren Teilnahme am Seminar geführt hat.
Beginnend mit eher einführenden Beiträgen zu Tolkiens Sprachphilosophie oder dem Zusammenhang von Sprache und Weltanschauung über Untersuchungen von Namen sowie ihrer Bedeutung bis hin zur narrativen Funktion der Sprachen hat sich wieder einmal – gerade auch in den ausführlichen Diskussionen im Anschluss an die Vorträge und darüber hinaus – gezeigt, wie vielschichtig das Werk Tolkiens ist und dass in einem solchen Seminar und mit einer solchen Publikation einige – vielleicht sogar repräsentative – Einsichten vermittelt und viele Anregungen für die weitere Erforschung gegeben werden können, ohne zu beanspruchen, die Thematik erschöpfend behandelt zu haben.
Neben den Essays zur Seminarthematik (unter Aufnahme eines Beitrags eines beim Seminar verhinderten Autors) enthält dieser Band einen zusätzlichen Beitrag zum Verständnis des Musicals zum Lord of the Rings als Fairy-story und wie üblich einige Rezensionen zur neueren Sekundärliteratur.
Ein weiteres Mal war die gute und bewährte Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Thomas Honegger und seinem Team von der Friedrich-Schiller-Universität Jena conditio sine qua non für ein erfolgreiches Seminar. Dafür danke ich ihm herzlich ebenso wie dem Verlag Walking Tree Publishers für die freundliche und tatkräftige Unterstützung. Darüber hinaus sei allen Beitragenden, den Mitherausgebern, Marie-Noëlle Biemer für die Übersetzungen und Korrekturen englischer Fassungen sowie schließlich der Verlegerin Susanne A. Rayermann und Kathrin Bondzio für die Gestaltung gedankt, sodass nun auch ein dreizehnter Band von Hither Shore erscheinen kann.
Thomas Fornet-Ponse