Mit dieser Ausgabe wird unsere Vereinszeitschrift 50. Eine stolze Zahl – und zustande gekommen… nun ja… nicht gerade mit „Blut, Schweiß und Tränen“, dafür aber mit Herzblut, Fleiß und jeder Menge geopferter Feierabende bzw. Wochenenden. Kein Außenstehender kann sich ein Bild davon machen, was hinter den Kulissen der 40 Heftseiten wirklich an Widrigkeiten überwunden, an Arbeitszeit aufgewendet, an Nervenkraft investiert werden muss.
Dafür möchten wir vom Vorstand allen Mitgliedern, die im Laufe der Jahre und ganz aktuell am Gelingen des Flammifer beteiligt waren bzw. sind, von ganzem Herzen „danke“ sagen. Ihr könnt stolz sein auf eure Leistung! Zumal der Flammi sich in den letzten Jahren nur zu seinem Vorteil weiterentwickelt hat: Die immer wieder gern gelesenen Event-Berichte wechseln sich ab mit anspruchsvollen Aufsätzen zu ganz unterschiedlichen Tolkien-Themen, mit Buchrezensionen und Gastbeiträgen von Tolkiengesellschaften aus dem nahen und ferneren Ausland. Illustrative bzw. fotografische Kunstwerke tragen zur hochwertigen Optik der Hefte bei. Der Flammifer ist abwechslungsreich, informativ, unterhaltsam – und schön anzusehen. Gerade das vorliegende Heft ist dafür ein deutlicher Beweis.
Dafür lieben wir den Flammi alle und möchten ihn nicht missen. Auch wenn er uns manchmal Sorgen bereitet. Denn seit seiner ersten Ausgabe stellt sich immer wieder die Frage: Welchen Erscheinungstermin schafft er wohl diesmal? Und oft scheint das Motto zu lauten: Lieber spät als nie. Auch wenn das bei manchen Mitgliedern zu Unmut führte und bis heute führt, konnten wir bisher die Toleranzschwelle getrost niedrig halten. Denn – genau: eher spät, aber dafür schön.
In naher Zukunft wird sich das jedoch ändern müssen: Mehrere unserer zum Teil langjährigen Kooperationspartner haben starkes Interesse angemeldet, Werbung im Flammifer zu schalten. Tolkienbezogene Anzeigen für z.B. Bücher oder Hörbücher würden auf jeden Fall in unsere Zeitschrift passen. Und: Mit den Schaltkosten für eine oder zwei Anzeigen pro Ausgabe ließe sich die Herstellung des Flammifer ganz unkompliziert gegenfinanzieren – wenigstens zum Teil. Künftig steigende Produktionskosten könnten auf diese Weise abgefedert bzw. aufgefangen werden, ohne über Beitragserhöhungen nachdenken zu müssen.
Mit dem Flammifer Nr. 51 werden wir einen ersten Anzeigenversuch wagen. Erscheinen wird er im September/Oktober – klassischer Zeitraum für Buch-/Spiele-Verlage, um ihre Herbstneuheiten publik zu machen und ins Weihnachtsgeschäft zu starten.
Für die Redaktion wird dies alles Veränderungen mit sich bringen: vor allem ihre Arbeit anders als bisher zu organisieren. Nachdem sich Vorstand und Redaktion beim letzten BSWE im Januar bereits auf diese Neuerungen verständigt hatten, werden wir jetzt auf dem Thing – hoffentlich – Gelegenheit haben für einen weiteren intensiven Austausch. Wir werden sicher gute Wege finden, und Vorstand und Beratergremium werden den Flammifer auf jeden Fall nach besten Kräften unterstützen.
Dein Vorstand
1. Wie bist du überhaupt auf Tolkien gekommen?
Tolkien ist so wichtig für mich, weil die Entdeckung seines Werkes eine Kette von Ereignissen in Gang setzte und so mein Leben in eine bestimmte Richtung lenkte. Als ich 15 war, hing ich mit zwei anderen Jungs rum (der eine ist jetzt Seemann, der andere Polizist), die sich nur für Mädchen und Alkohol interessierten. Eines Nachmittags sah ich bei einem von ihnen die pinkfarbene Ausgabe von El Señor de los Anillos von Circulo de Lectores (einem großen spanischen Verlagshaus) in seinem Regal. Es war noch in Folie verpackt. Der Name kam mir vertraut vor, und wie ich bald feststellte, entsprach es dem englischen The Lord of the Rings. Diese Worte, die anscheinend keine besondere Bedeutung hatten, standen auch auf einem Poster, das ich (zufällig?) gerade gekauft hatte. Darauf war ein Zauberer zu sehen, Grund genug für mich, das Buch zu kaufen. Ich war schockiert, gefangen, eingesogen von Mittelerde und konnte nicht mehr aufhören, Charaktere und Szenen daraus zu zeichnen. Eines Tages skizzierte ich Legolas am Tor von Moria, und ein älterer Junge sah das. „Spielst du auch Rollenspiele?“ fragte er mich. Ich hatte keine Ahnung, was das war, also nahm er mich mit nach Hause und stellte mich einer Gruppe Freunden vor, die sich alle für Fantasy interessierten und die auch jetzt noch Freunde sind. All die bekannten Motive strömten auf mich ein, und so kam ich in die Gemeinschaft der Träumer.
2. Welche Techniken benutzt du für deine Arbeit?
Ich bevorzuge digitale Techniken, wenn ich freiberuflich arbeite. Die Kunden haben oft Änderungswünsche, und die Abgabetermine sind knapp: Pixel können schnell korrigiert werden. Für meine persönliche Arbeit sind mir die „traditionellen“ Medien lieber, da nutze ich ein großes Spektrum an Methoden, oft in wilder Mischung: Scratchboard, Linolschnitt, Öl, Holzschnitt.
3. Warum hast du diese beiden Bilder ausgesucht?
Es sind zwei meiner letzten Holzdrucke (für diesen Zweck digital nachkoloriert), und ich finde, sie sind kraftvoll und hübsch. Sie haben das passende Format für einen Abdruck in diesem Magazin.
www.tomashijo.com
Summary of Flammifer #50
(Issue 1/2014, published in July 2014)
Cover Artist
This issue’s cover features the painting „Carcharoth” by Spanish artist Tomàs Hijo.
Brainstorming weekend in Tabarz
Sylvia Lindner reports from the DTG’s annual Brainstorming weekend which took place on the last weekend of January 2014. New impulses such as charity dinners organized by the smials or the intensified focus on our younger members were only a few of the ideas the creative team came up with. Apart from finding new inspirations, the work-intense weekend was also used to discuss the growing challenges for the society’s work. Final result: we need more men (and women) to actively participate in the DTG’s day to day work to keep this society out and about.
Living Landscapes – The Tolkien Seminar 2014
Carola Oberbeck gives us her account of this year’s Tolkien Seminar, which took place in Jena and focused on “Nature and Landscapes in Tolkien’s work”. The lecturers illuminated different aspects of the topic and all of them came to the same conclusion: nature and landscapes in Tolkien’s works are not just mere accommodations for our heroes and villains, but act more like an additional main character which chiefly influences the other character’s decisions and fates.
This is where Mr. Scheck is mistaken
In his elaborate letter to the editor, Martin Schwarz reflects on some of the theses Denis Scheck brought up in his interview published in Flammifer No. 47. Martin primarily disputes Scheck’s statement that Fantasy as a genre does not exist and that The Hobbit can be interpreted as a satire on capitalism.
The Lord of the Rings as a nationalistic epos? Tolkiens Anglocentric cultural image – Part 2
The second part of Annika Röttinger’s lecture focuses on the famous horses of the Rohirrim. The question that arises is whether the strong cavalry of Théoden’s people might be Tolkien’s very own therapeutic approach on the traumatic events of 1066 and the battle of Hastings, which caused the Professor’s beloved Anglo-Saxon language to be invaded by French vocabulary. Annika’s interpretation of the underlying Anglo-Saxon heritage brings us back to one of Tolkien’s key topics: Sub-Creation. By presenting us with something familiar (i.e. the Anglo-Saxon language) and putting it into a new context, Tolkien gives his readers (the English ones in particular) the opportunity for a national identification.
A stay with the woodelves
The next stop in Claudia Pertschy’s journey around Middle-earth is the Woodland Realm of king Thranduil. Mirkwood (formerly known as Greenwood the Great) is no safe place to travel through, yet it holds its very own magic (dark as it may be). Claudia introduces us to flora and fauna as well as the pointy-eared inhabitants of this extraordinary place. Her account is rounded off by mouthwatering recipes straight from the Elvish kitchens.
The Stewards of Gondor – more than just gapfillers – Part 1
In the first part of his essay, Andreas Zeilinger introduces us to the history of the Stewards of Gondor and relates how they rose from the “king’s servants” to rulers of their own right.
Middle-earth on the move
Sylvia Lindner talks to the four girls of Costume Empire whose creative decorations make the annual Thing and various other Tolkien-related events a feast for each visitor’s eyes. In this interview, they give an insight into their inspirations and and relate how much effort and hard work is needed to recreate the spirit of Middle-earth.
Reviews
Wilfried Schönfelder reviews an introductory work for all those with little time: Tolkien in 60 minutes by Michael Fuchs-Gamsböck. He finds it suitable for beginners, but way too superficial for connoisseurs of the Professor’s work. The second and third review are both related to the same work: David Day’s Book of the Hobbits. While Kerstin Köpcke considers this book a must-have for every Tolkien-fan, Christian Weichmann’s expectations were not met by Day’s richly illustrated edition.
Miscellanous
Apart from the contents mentioned above, this issue of Flammifer also contains a calendar of Tolkien-related events, Rowanfair’s account of her return to Hobbiton as well as Jens Götz’s recollection of the opening ceremony at the Greisinger museum. Furthermore we find Julian Eilmann’s account of his work with the Inda-Fellowship, a study group formed at the Inda grammar school that has brought together fifteen Tolkien enthusiasts who now go on a very rewarding and productive journey around the Professor’s works. The issue is rounded off by the artistic masterpieces of cover artist Tomás Hijo, Johanna Siebert, Sybille Benedict-Rux and our very own Anke Eißmann.