Liebe Mitglieder,
ein neues Jahr liegt vor uns, und neben einigen erfreulichen Ereignissen sind leider auch bedauerliche Änderungen festzuhalten. Die langjährige Tradition des Tolkien-Festes wird zumindest für dieses Jahr ausgesetzt, weil nicht genügend Anmeldungen für das Treffen auf Burg Hohensolms eingingen. Die DTG hat gute Erinnerungen an die Burg, wo auch zweimal das Tolkien Thing stattfand, und drückt dem Organisationskomitee die Daumen, dass es bei einem erneuten Anlauf im nächsten Jahr wieder besser aussieht. Gleiches gilt für das Schicksalsfest, das nach seinem Wechsel von der Freusburg bei Siegen auf die Eyneburg in der Nähe von Aachen dieses Jahr pausiert. Selbstverständlich halten wir auch hier die Daumen fest gedrückt, dass wir dieses traditionelle Event 2008 wieder begrüßen können.
Trübsal blasen gilt aber nicht, wenn die DTG selbst einige spannende Veranstaltungen anbieten kann. Mit der Kooperation zum vierten Tolkien Seminar, das erneut an der Universität Jena unter Aufsicht von Professor Thomas Honegger stattfindet, beginnen wir das neue Jahr mit einem Knall. Wir freuen uns sehr, mit unserem Partner, den Walking Tree Publishers aus der Schweiz, die erste Konferenz dieser Art in Deutschland präsentieren zu können, denn soviele internationale Gäste konnte man lange vergeblich suchen. Aus sieben europäischen Ländern werden Gäste zu den minor works des Professors Vorträge halten.
Außerdem ist das Tolkien Thing nach dem Besuch von Alan Lee letztes Jahr natürlich auch daran interessiert, noch „eine Schippe Kohlen draufzulegen“. Diesen bescheidenen, sympathischen Künstler zu übertreffen ist schwer, aber wir werden es versuchen. Ebenso ist äußerst positiv zu vermerken, dass dieses Jahr auch wieder mehrere Tolkien Tage stattfinden: Berlin eröffnet den munteren Reigen im Mai, gefolgt von Hannover und Köln zum Abschluss des Jahres.
Man darf gespannt sein auf die Dinge, die in der DTG in diesem Jahr geschehen werden. Große Ereignisse werfen ebenso ihre Schatten voraus, nicht zuletzt unser zehnjähriges Jubiläum als eingetragener Verein, das wir 2008 gebührend feiern wollen. Hinzu kommen Neuerungen im Internet, über die wir bald ausführlich berichten werden. Zuviel verraten möchten wir noch nicht, aber ich werfe einfach einmal den Begriff „Smial of the Year“ in die Runde – das wird auf jeden Fall eine spannende Sache.
Ich hoffe Dich auf dem Thing, beim Tolkien Tag, auf dem Seminar oder einer anderen Veranstaltung, die wir mitgestalten, zu sehen – ich würde mich freuen!
Euer
Marcel R. Bülles
1. Vorsitzender der DTG
Mein Name ist Conchi Agüera Sánchez – „Perhael“ in der Spanischen Tolkien-Gesellschaft (STE) –, und ich wurde am 18.02.1964 in Puerto de Mazarrón, einer kleinen Küstenstadt in der Region Murcia, geboren.
Ich arbeite als archäologisch-technische Zeichnerin und habe es schon immer geliebt zu malen. Am Anfang waren es Strichmännchen, danach habe ich Bilder von anderen nachgemalt, bis ich irgendwann in der Lage war, meine eigenen Bilder zu entwerfen. Am Anfang habe ich mit Farb- und Kohlestiften gezeichnet. Mit 16 habe ich zum ersten Mal mit einem Pinsel gemalt, nachdem mir mein Vater eine Kiste Acrylfarben geschenkt hatte. Später versuchte ich mich an Ölmalerei, Aquarell und schließlich Tusche. Diese drei Techniken verwende ich auch heute noch.
In meiner Jugend habe ich zusammen mit anderen lokalen Künstlern an verschiedenen Ausstellungen teilgenommen. Ich habe einige Bilder auf Bestellung gemalt und auch einige Pergamente, die Codices nachahmen – eins davon befindet sich in Jerusalem und ein anderes im Vatikan. Ich habe einige Plakate für die Factoría Romana de Salazones (ein archäologisches Museum in Puerto de Mazarrón) und für Cabezo del Plomo (eine archäologische Ausgrabungsstätte der Bronzezeit) entworfen. Meine Schwester, Mari Cruz Agüera, hat das Buch Cardiopatías de amor veröffentlicht, und ich durfte die Titelseite gestalten. Ich habe auch Weihnachtskarten entworfen, und einige meiner Bilder wurden in Zeitschriften und in Estel (dem Mitgliedermagazin der STE) veröffentlicht.
Die Frage „warum Tolkien?“ kann ich ganz leicht beantworten: Die Welt J.R.R. Tolkiens fasziniert mich seit 1979, als ich den Zeichentrickfilm von Ralph Bakshi zum ersten Mal sah. Zwei Jahre später konnte ich endlich den Herrn der Ringe lesen, und in meinem Kopf entstand ein Bild nach dem anderen. Leider war ich zu dieser Zeit künstlerisch noch nicht so weit, und all die Bilder mussten in meinem Kopf auf ihren Moment warten… und endlich kam dieser Moment! Ich liebe Tolkien, weil seine Art des Erzählens viel kreative Freiheit ermöglicht. Seine Welt – halb Realität, halb Phantasie – hat praktisch keine Grenzen, sie ist anregend und suggestiv. Ein echtes Geschenk für Künstler, die sich frei entfalten möchten.
Conchi Agüera Sánchez, „Perhael“
Summary
Cover artist Conchi Agüera Sánchez
The front cover of this issue features the painting “Ulmo en Vinyamar” by Spanish artist Conchi Agüera Sánchez, who also created the lovely drawing on page 33.
Tolkien Tag 23
Several times a year, the German Tolkien Society (DTG) holds a Tolkien Weekend with lectures, games and hobbit food in varying places across Germany. The 23rd running took place in Cologne. Here’s the report.
Ring*Con 2006
Betty Finke gives a detailed account of the fifth running of this major LotR convention, which took place in Fulda, Germany in November 2006 and featured lots of actors from the Peter Jackson films as well as lectures and workshops.
Tolkien Stammtisch
“Stammtisch” is a regular gathering of people with a common interest in a pub or café, or literally the table that they gather at. In case of the German Tolkien Society, it is also the term for a local group of Society members (cf. “smial”). Flammifer is going to present all of the DTG’s local groups, the tenth one being Tolkien Stammtisch Frankfurt am Main.
Spanish Tolkien Society
Our series “Middle-earth is everywhere” introduces the DTG’s fellow societies around the world. In this issue, Magalie Peiró Sánchez presents the history and current activities of the Spanish Tolkien Society (STE). In addition to that, Thomas FornetPonse gives an overview of Tolkien research in Spain.
Skies of Middle-earth
Five Tolkien fans from the Bremen Observatory put together a reading of Tolkien texts from the Silmarillion which focus on the stars and planets of Arda. The show entitled “Skies of Middle-earth” combines slides from renowned Tolkien artists, selected music from the soundtrack of the “Lord of the Rings” films and the unusual story-telling of the “modern bards”.
Female characters in Tolkien’s works
Friedhelm Schneidewind takes a look at women in Tolkien’s works and Fantasy in general, discovering many strong ladies. In his opinion, Tolkien’s few female characters are more important than generally claimed.
Miscellaneous
Apart from the things mentioned above, this issue of Flammifer contains a calendar of Tolkien-related events, readers’letters, Tolkien fun and satire including the first instalment of our new cartoon series created by Hungarian artist Zsigmond Kostyál, and illustrations by Konstanze Faust and Henning Janssen (including back cover).