Hither Shore 01 – Tolkien und seine Deutungen

Hither Shore
Interdisciplinary Journal
on Modern Fantasy Literature

Jahrbuch der
Deutschen Tolkien Gesellschaft e.V. (DTG)

Tolkien und seine Deutungen
Interdisziplinäres Seminar der DTG
24.-25. April 2004, Köln

Buchinformationen

Preis: 19,90€
Seiten: 208
Herausgegeben von: Thomas Fornet-Ponse (Gesamtleitung), Marcel Bülles, Thomas Honegger, Rainer Nagel, Alexandra Velten, Frank Weinreich
Verlag: SCRIPTORIUM OXONIAE
Sprache: deutsch & englisch
ISBN: 978-3-00-015786-8

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort zur ersten Ausgabe/Preface to the first volume
  • Zu diesem Heft/About this issue
    • Tolkien criticism – reloaded – Marcel Bülles (Köln)
    • Verbotene Pfade nach Mittelerde? – Oliver D. Bidlo (Essen)
    • Die interpretatio mediaevalia von Tolkiens Werk – Thomas Honegger (Jena)
    • „The Lord of the Rings is of course a fundamentally religious and Catholic work“: Tolkien zwischen christlicher Instrumentalisierung und theologischer Rezeption – Thomas Fornet-Ponse (Bonn)
    • „It was always open to one to reject“: Zur Möglichkeit philosophischer Interpretationen Tolkiens fiktionaler Werke am Beispiel der Willensfreiheit ‒ Frank Weinreich (Bochum)
    • Verschiedene Interpretationen eines Textes als Grundlage von Übersetzungsstrategien: Die »alte« und die »neue« deutsche HdR-Übersetzung ‒ Rainer Nagel (Mainz)
    • Die Texte zum Soundtrack der Peter-Jackson-Filme – »Tolkien’s linguistic heresy« – eine legitime Interpretation von Tolkien? ‒ Alexandra Velten (Mainz)
    • Hin und zurück? – Frodos Reise im Licht dialektischen Denkens und einer Ethik des Anderen – Gregor Raddatz (Köln)
    • Works in progress – Stefan Rösch (Eichstätt-Ingolstadt)
  • Rezensionen
    • Tolkien Studies: An Annual Scholarly Review. Volume I, 2004 – Thomas Honegger
    • Bradley J. Birzer: J. R. R. Tolkien’s Sanctifying Myth. Understanding Middle-earth – Thomas Fornet-Ponse
    • Jane Chance, Hg.: Tolkien the Medievalist – Thomas Honegger
    • Jane Chance, Hg.: Tolkien and the Invention of Myth. A Reader – Thomas Honegger
    • Matthew Dickerson: Following Gandalf. Epic Battles and Moral Victory in The Lord of the Rings – Thomas Honegger
    • John Garth: Tolkien and the Great War. The Threshold of Middle-earth – Marcel Bülles
    • Neil Heims: J. R. R. Tolkien – Thomas Honegger
    • Unquendor: Lembas-extra 2004 – Christian Weichmann
    • Martin J. Meyer: Tolkien als religiöser Sub-Creator – Thomas Fornet-Ponse
    • Edmund Wainwright: Tolkien’s Mythology for England. A Middle-earth Companion – Thomas Honegger
    • Rose A. Zimbardo und Neil D. Isaacs (Hg.): Understanding The Lord of the Rings. – The Best of Tolkien Criticism – Thomas Honegger
  • Kurztitelliste
  • Über die Autorinnen und Autoren/About our authors
  • Index

Vorwort

An dieser Stelle werden gewöhnlich bei der ersten Ausgabe einer neuen Zeitschrift ihre Existenzberechtigung und das von ihr abzudeckende Spektrum erläutert. Allerdings sollte das Jahrbuch einer literarischen Gesellschaft wie der Deutschen Tolkien Gesellschaft keiner weiteren Begründung bedürfen, als dass in ihm ein wichtiger Aspekt einer solchen Gesellschaft seinen schriftlichen Niederschlag findet. Die Frage nach der Existenzberechtigung einer solchen Zeitschrift wie Hither Shore kann daher dieselbe Antwort finden wie diejenige nach der Existenzberechtigung einer Gesellschaft wie der Deutschen Tolkien Gesellschaft.

Abgesehen davon haben wir Grund zur Vermutung, dass die Leserin/der Leser dieser Zeitschrift als wissenschaftlichem Organ der Deutschen Tolkien Gesellschaft um die Relevanz des Themas bzw. des Autoren weiß und es ihr/ihm daher nicht noch eigens nahe zu legen ist, ja dies – um ein häufig bemühtes Wort weiter zu bemühen – dem Transport von Eulen nach Athen gleichkäme.

Sind damit schon genug Worte über die Existenzberechtigung von Hither Shore verloren, bliebe noch das abzudeckende Spektrum zu erläutern. Auch hier sind keine Überraschungen zu vermelden, insofern es sich auf die Auseinandersetzung mit J.R.R. Tolkien und seinem Werk konzentriert, jedoch nicht beschränkt. Aus diesem Grund ist der Untertitel eigens weit gefasst, um deutlich zu machen, dass uns auch an der Beschäftigung mit anderen Autoren der Fantasy und Phantastik als John Ronald Reuel Tolkien gelegen ist. Eine Untersuchung anderer Autoren oder Werke, seien es ältere als mögliche Vorgänger, Wegbereiter, Ideengeber, zeitgenössische als Kontrapunkte oder Anknüpfungspunkte oder jüngere als Nachfolger oder in seiner Tradition stehende, vermag nicht zuletzt auch erhellende Ergebnisse für die Beschäftigung mit Tolkiens Werk selbst zeitigen. So bleibt Tolkien das Gravitationszentrum, auf das die Beiträge in Hither Shore hingeordnet sind, auch bei möglichen Ausflügen in die Peripherie.

Aus ebenfalls naheliegenden Gründen soll Hither Shore eine grundsätzlich zweisprachige Zeitschrift sein. Wenn dies in dieser ersten Ausgabe noch nicht ganz deutlich wird, so hoffen wir, dass sich dies in späteren Ausgaben ändern wird.

Das dritte zentrale Element bildet der grundlegend interdisziplinäre Ansatz, der schon in der ersten Ausgabe angesichts der Breite der vertretenen Fachrichtungen deutlich präsentiert wird. Einem Werk wie dem Tolkiens kann man offensichtlich nicht mit nur einer Methodik oder aus dem Blickwinkel nur einer Wissenschaft gerecht werden, sondern es bedarf einer ganzen Vielfalt derselben, um die Reichhaltigkeit dieses Werkes zu erschließen.

Der Titel Hither Shore wurde gewählt, um diesen Anliegen Rechnung zu tragen. So ist er zum einen ein durch Tolkiens Werk geprägter Begriff – wie die eine Leserin oder der andere Leser wissen wird da »Hither Shore« die Übersetzung von Nevrast, dem früheren Sitz Turgons ist, sowie Mittelerde in den Liedern über Earendil, Nimrodei und von Galadriel so genannt wird. Zum anderen ist der Titel durch das konnotierte Bild einer Küste nicht nur auf Tolkien beschränkt, sondern impliziert die Öffnung auf Weite, die Möglichkeit verschiedener Ausgangspunkte und nicht zuletzt einen Horizont, auf den sich das Denken und Sehen richtet.

Unter diesen Vorgaben dient Hither Shore als Jahrbuch der Deutschen Tolkien Gesellschaft zum einen zur Veröffentlichung der auf dem Tolkien Seminar gehaltenen Vorträge und weiterer eingesandter Aufsätze, zum anderen sollen unter der Rubrik »Works in progress« aktuelle Forschungsvorhaben vorgestellt werden und ausführliche Rezensionen einen Pfad durch den immer weiter wachsenden (Wild-)Wuchs an Sekundärliteratur bahnen.

Ein solches Unterfangen wäre aber von vornherein zum Scheitern verurteilt, fänden sich nicht jene Menschen, die ihm Zeit und Arbeitskraft widmen, um die nötigen anfallenden Arbeiten zu erledigen. So sei hier den bisherigen und künftigen Beiträgern herzlich gedankt, denn ohne ihre Ergebnisse hätten wir keinen Inhalt, mit dem wir Hither Shore füllen könnten. Da zum Inhalt notwendig auch die Form gehört, gebührt ein ebenso herzlicher Dank Anke Eißmann für die Umschlaggestaltung, Friedhelm Schneidewind für den Satz sowie Susanne Antoinette Rayermann für das Lektorat und die verlegerische Arbeit.

Marcel Bülles, 1. Vorsitzender der Deutschen Tolkien Gesellschaft
Thomas Fornet-Ponse, Gesamtleitung der Herausgeber

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