Warner Bros. kündigt dritten Tolkien-Film an – Peter Jackson verfilmt „Die Befreiung des Auenlands“

Die Befreiung des Auenlands

Wellington, Neuseeland – Es ist offiziell: Warner Bros. hat in einer Pressemitteilung heute Vormittag bestätigt, dass nach „The Hunt for Gollum“ ein weiterer Film aus dem Tolkien-Universum in Arbeit sei. Der bisher unter Verschluss gehaltene dritte Film trägt den Arbeitstitel „The Scouring of the Shire“ – zu Deutsch: „Die Befreiung des Auenlands“.

Damit widmet sich Regisseur Sir Peter Jackson erstmals einem Kapitel, das in seiner ursprünglichen „Herr der Ringe“-Filmtrilogie von 2001 bis 2003 nicht zu sehen war – ein Umstand, den Fans seit über zwei Jahrzehnten kritisieren. Jackson selbst wird bei dem neuen Film Regie führen, was für viele Beobachter als späte Anerkennung dieser Kritik und Wiedergutmachung gilt.

Jackson: „Es ist an der Zeit, das Kapitel zu schließen“

In einem Interview mit The Guardian erklärte Peter Jackson: „Damals haben wir uns gegen das Kapitel entschieden, weil es sich in der Dramaturgie wie ein Nachspiel anfühlte. Aber rückblickend sehe ich: Es fehlt etwas. Die Rückkehr nach Hause, das, wofür die Hobbits gekämpft haben, das verdient es, erzählt zu werden.“

Das Drehbuch entsteht erneut in Zusammenarbeit mit Fran Walsh und Philippa Boyens. Für die visuelle Umsetzung kehrt Weta Workshop zurück, unterstützt von Weta FX, deren CEO Joe Letteri verspricht: „Wir wollen die zerstörte Version des Auenlands so real und erschütternd wie möglich darstellen, wie ein verlorenes Idyll, das man erst durch den Schrecken erkennt.“

Die Rückkehr der Stars

Für die Fans besonders erfreulich: Sir Ian McKellen (Gandalf), Elijah Wood (Frodo), Sean Astin (Sam), Dominic Monaghan (Merry) und Billy Boyd (Pippin) haben bereits unterschrieben. Auch Hugo Weaving als Elrond soll in Rückblenden zu sehen sein.

Sean Astin sagte gegenüber Empire Magazine: „Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal Samwise Gamgee spielen würde. Aber als ich das Skript las, liefen mir Tränen über die Wangen. Das ist der Moment, für den Sam immer bestimmt war.“

Billy Boyd ergänzt: „Es fühlt sich an wie ein Nachhausekommen, auch wenn das Zuhause in Flammen steht. Diese Geschichte war immer das emotionale Epilog-Kapitel, das uns gefehlt hat.“

Die Handlung des Films basiert auf dem Kapitel „The Scouring of the Shire“ aus dem dritten Band „Die Rückkehr des Königs“. Darin kehren die vier Hobbits in ein Auenland zurück, das von dem einstigen Zauberer Saruman – unter dem Decknamen „Scharker“ – unterjocht wurde. Das Kapitel gilt unter Tolkien-Forschenden als politische Allegorie auf Machtmissbrauch, Gier und Industrialisierung.

Andy Serkis als „Scharker“?

Auch Andy Serkis wird erneut mitwirken, allerdings nicht als Gollum. Interne Quellen berichten, dass Serkis für die Rolle des entstellten, verbitterten Saruman im Gespräch ist. Serkis äußerte sich kryptisch: „Ich werde nicht verraten, wen ich spiele – aber ich werde jemand sein, den ihr nicht wiedererkennt.“

Christopher Lee, der Saruman in der ursprünglichen Trilogie verkörperte, verstarb 2015. Der neue Film wird ihm gewidmet. Laut Jackson sei Lee „für diese Rolle unersetzlich“, und man habe sich bewusst gegen eine digitale Reanimation entschieden.

Musik: Howard Shore kehrt zurück

Komponist Howard Shore, dessen musikalisches Vermächtnis untrennbar mit Mittelerde verbunden ist, ist ebenfalls wieder an Bord. Erste Skizzen des neuen Themas, das laut Shore „eine dunklere, gebrochene Variante des bekannten Auenland-Motivs“ werden soll, kursieren bereits in Fanforen. Shore selbst sagt: „Wenn man einen Ort musikalisch zerstört, muss man vorher wissen, wie sehr man ihn liebt. Das Auenland-Thema war immer Licht – nun kommt der Schatten.“

Kein Tom Bombadil – nie, unter keinem Regisseur

Ein bemerkenswertes Detail am Rande: Trotz dieser Hinwendung zum literarischen Original lehnt Jackson weiterhin die Figur des Tom Bombadil kategorisch ab. In der Pressekonferenz sagte er: „Tom Bombadil wird unter meiner Regie niemals auf der Leinwand erscheinen. Niemand weiß, wer oder was er ist. Er ist ein intertextuelles Rätsel, das die Handlung unnötig aufbläht. Ich sehe seine Existenz – aber nicht seinen Zweck.“ Ein Seitenhieb auf die anhaltende Debatte innerhalb der Tolkien-Community, in der Bombadil zwischen göttlichem Wesen und literarischem Gimmick schwankt.

Drehstart erst 2027

Gedreht wird wie gewohnt in Neuseeland. Hobbiton wird eigens für den Film in Teilen zerstört – was jedoch unter strenger Aufsicht erfolgt, um den Tourismus-Ort anschließend originalgetreu wieder aufzubauen. Die Zerstörungsszenen werden laut Weta „emotional aufwühlend, aber notwendig“. Jackson betont: „Wir erzählen hier keine Schlacht – wir erzählen von Heimkehr, Trauma und Widerstand.“

Release-Datum: Dezember 2029

Der Film soll pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2029 weltweit in die Kinos kommen. Für Fans ein lang ersehnter Moment: Die letzte Lücke im Tolkien-Kino-Universum scheint geschlossen.

Die letzten Produktionsnotizen geben allerdings Rätsel auf: So soll es ein Musical-Interlude geben, in dem Saruman ein Lied singt, das lose auf „I Will Survive“ basiert – laut Jackson „eine metaphorische Dekonstruktion von Machtmissbrauch durch Musik“. Ein offizielles Statement dazu? Fehlanzeige. Warner Bros. teilte lediglich mit: „Weitere Informationen folgen – am 2. April.“

Credits:

Titelfoto: Tobias M. Eckrich

  • Hat Dir der Beitrag gefallen?
  • janein
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner
Share via
Copy link