Von Trollen, Riesen und Ohrringen – Tolkien Tag Niederrhein

Auf dem Bild links (von Christoph Ortmann) läuft gerade der Vortrag „De Goden van Midden Aarde“ von Japp van’t Hoff und Frank Wasmus, beide Mitglieder der holländischen Tolkiengesellschaft Unquendor. Mit dieser veranstaltete die Deutsche Tolkien Gesellschaft am Wochenende den Tolkien Tag am Niederrhein.

Bei strahlendem Sonnenschein gab es am Samstag schon viel Betrieb in „Mittelerde“ am Schloss Walbeck. Unter anderem las Myk Jung aus seiner Herr der Ringe-Parodie Der Herr der Ohrringe, Bernd das Brot-Erfinder Tommy Krappweis las aus dem zweiten Band seines Fantasy-Romans Mara und der Feuerbringer. Er berichtete von der Zusammenarbeit mit Prof. Rudolf Simek, der ihm als Berater zur nordischen Mythologie beiseite stand. Eine wichtige Erkenntnis: „Der Professor trinkt keinen Instantkaffee!“ Eben dieser Professor war übrigens auch beim Tolkien Tag und hielt am Samstag einen Vortrag über „Trolle bei Tolkien und Kinderbuchautoren des 20. Jahrhunderts“. Dabei haben wir gelernt, dass Tolkien „richtige“, furchteinflößende, große Trolle dargestellt hat, während schwedische Kinderbuchautoren fast zur gleichen Zeit an einer verunglimpfenden Verniedlichung der Trolle arbeiteten. Die knollnasigen kleinen neuen Trolle bestanden nun plötzlich Abenteuer wie Du und ich. In Norwegen gibt es – zum Glück – mittlerweile eine Gegenbewegung gegen die Kinder- und Kommerztröllchen, die man in jedem skandinavischen Souvenirladen kaufen kann. Prof. Simek wies zum Beispiel auf eine Mockumentary mit dem Titel „The Troll Hunter“ hin.

Der Sonntag war leider etwas verregnet, was den Besucherstrom allerdings kaum beeinflusste. Die Tropfen prasselten lautmalerisch in den mit Wasser gefüllten Burggraben. Die Vortragsräume erfreuten sich ein wenig mehr Beliebtheit als noch am Samstag, als sich viele Leute sich beim Bogenschießen oder Axtwerfen vergnügten oder sich im Lager der Dúnedain umschauten. Ich besuchte Prof. Simeks zweiten Vortrag zu Tolkien und der germanischen Mythologie – mit einem Fokus auf Odinmotive – und Dr. Dr. Frank Weinreichs Vortrag zum „Tanzen auf den Schultern der Riesen oder Warum es weder schlimm noch ehrlos ist, dass das halbe Genre bei Tolkien abschreibt“.

Es sind übrigens noch nicht alle Preise der Tombola abgeholt worden! Wenn Ihr ein Los zu Hause habt und am Sonntagabend bei der Verlosung nicht anwesend wart, lohnt sich ein Blick auf die Zahlen hinter folgendem Link:
http://www.hobbit-jahr.de/?p=236
Die Hauptpreise sind noch zu haben!

Der Tolkien Tag wurde als Teil des Hobbit-Ja(a|h)r-Projekts im Rahmen des INTERREG IV A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Es wird begleitet durch das Programmmanagement der euregio rhein-maas nord: http://www.euregio-rmn.de/

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