Verflucht gutes Thing!

Verflucht gutes Thing!

Der zweite Teil meines Berichts vom Tolkien Thing auf Burg Breuberg (>>Teil I) fällt etwas länger aus, was aber auch endgültig die Frage beantwortet, unter welchem Stern das Thing dieses Jahr stand.

Ich habe also diesmal auch einiges vom tollen >>Programm mitbekommen.

Christoph Hirsch über Eisenbahnen in Mittelerde

Freitagmorgen ging es los mit Christoph Hirschs Fortsetzung des Erfolgsvortrags „Eisenbahnen in Mittelerde“ vom letzten Thing in Minas Hersfeld. Die Hobbingen 21 Befürworter und Gegner hatten sich um die frühe Uhrzeit zahlreich eingefunden. Aber der Reihe nach. Letztes Jahr berichtete Christoph davon, dass er als Ausbilder bei der Deutschen Bahn die Lehrlinge nicht immer von A nach B fahren lassen wollte und so entwickelten sie zusammen ein Streckennetz für Mittelerde – ein Gedankenkonstrukt, dass sich unter reger Beteiligung des Publikums immer weiter ausbauen lässt. Nach der Befreiung Mordors ist eine Reise zum Schicksalsberg beispielsweise gar nicht mehr so abenteuerlich. Von Hobbingen geht es per ICE bis Minas Tirith, dann weiter mit der S-Bahn nach Minas Morgul, wo man Bus steigen zum Schicksalsberg besteigt. Der ICE besteht übrigens nur aus Speisewagen. Das Hobbingen 21 Projekt, bei dem der unterirdischen Bahnhof nach oben verlegt soll, sorgt weiter für Gesprächsstoff. Eine Verkehrserhebung hat festgestellt, dass die Elben vermehrt nur noch gen Westen reisen …

Julia Reichl von der ÖTG

Nach dem vergnüglichen Ausflug nach Mittelerde, entführte uns Julia Reichl nach Österreich. Mit vielen tollen Bildern erzählte uns die Abgeordnete unserer diesjährigen Gastgesellschaft, der ÖTG, über die Aktivitäten zu Tolkien im Alpenstaat und lud uns herzlich zum 10-jährigen Jubiläum der Gesellschaft im nächsten Jahr ein. Der Vortrag, das amüsante Quiz am Samstag moderiert von Obmann Wolfgang Penetsdorfer und die netten Gespräche mit unseren Gästen haben jeden Fall Lust auf ein weiteres Treffen gemacht!

Den frühen Freitagnachmittag hatte ich mir freigeschaufelt, um am Elben-Schmuck Workshop von Annika Röttinger teilzunehmen. Als sie die Beispiel-Ketten, Ohrringe und Armbänder herausholte und wir alle vor den glitzernden bunten Perlen und Silberornamenten saßen, dachte ich das kriegen wir in der kurzen Zeit nie hin. Tatsächlich spielte sich die meiste Arbeit in der Fantasie der Schaffenden ab. Auf einem Legebrett konnte man die Perlen schon mal anordnen, wie man sie später auffädeln wollte – ein Prozess der sich relativ lange hinzog. Wenn man sich dann endlich traute, war das Ganze, mit Annikas Hilfe, schneller zusammengesetzt als gedacht. Ein toller Workshop, den wir hoffentlich beim nächsten Thing wieder sehen werden.

Tindomerel bei der LEP

Weiter ging es für mich bei der Burgführung durch Breuberg, bei der wir unter anderem lernten, wie sich die Burg verteidigte, warum wir so oft den Weg über den Burghof suchen mussten und warum am Türknauf der Burg geknabbert wurde. Besonders beeindruckt hat mich die Stuckdecke im Rittersaal, die tausend Geschichten zu erzählen hatte und das Laufrad am Brunnen.

Bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend hieß es dann Abschied nehmen von unserem ersten Vorsitzenden Christian Weichmann. Obwohl das nicht ganz stimmt. Er hat zwar seinen Posten verlassen, aber einiges an Arbeit mitgenommen. So bleibt er weiterhin der Redaktion des Flammifers treu, betreut unser Anfragesystem und unterstützt uns bei vielen kleinen Projekten und Veranstaltungen. Tobias Eckrich, ein langjähriges Mitglied der Webredaktion und Helfer bei diversen Veranstaltungen, wurde zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt.

Nach der Sitzung, die relativ flott über die Bühne ging, hatte unser Geschäftsführer und Gründungsvorsitzender Marcel Bülles zum First-timer Welcome geladen. Die Leute, die zum ersten Mal beim Thing dabei waren und ein paar ‚alte Hasen‘ trafen sich im Gewölbekeller bei Kankra. Die Neulinge bekamen so allerhand amüsante Geschichten erzählt und bei Sekt und Likör kam man sich schnell näher.

Am nächsten Tag konnte ich mich zu Lindirs Pub-Quiz mal wieder aus dem Orga-Raum schälen. Beim Quiz konnte ich nicht etwa bei den Tolkien Fragen (dafür hatte ich ja den Meckes), dafür aber beim Musikraten glänzen.

Die DBHG und mysteriöses Trommeln

Und dann kam auch schon mein Highlight: die Long-Expected Party, bei der mal wieder ein Höhepunkt den nächsten jagte. Da dachte man, die LEP von Minas Hersfeld wäre nicht zu toppen, aber die kreativen Köpfe in der DTG haben sich einfach wieder fantastische Dinge einfallen lassen. Den Anfang machten Annika Röttinger an der Querflöte und Heidi Steimel am Klavier, die mit ihrer wunderschönen Interpretation der Filmmusik den ganzen Saal bezauberten. Von meiner Warte aus konnte ich sehen, dass nicht nur vereinzelte Tränchen weggewischt wurden. Unsere Tindomerel, Sabine Scheurell, hatte diesmal wieder zwei tolle Tänze für uns parat, einer davon mit schimmernden Silberflügeln. Andreas Zeilinger machte seinem Spitznamen als Buchfaramir mal wieder alle Ehre und nahm seine Lesung aus dem Herrn der Ringe dort wieder auf, wo er uns im letzten Jahr auf heißen Kohlen sitzen ließ (die Eule!). Tim Scholz und Tobias Eckrich ließen die Puppen tanzen; Heidi Steimel reüssierte als Pink Rider; Christop Hirsch kam diesmal als Merry mit dem neusten Klatsch und Tratsch aus Mittelerde; Jens Götz von Darmstadt sang mit uns mittelirdische Gassenhauer. Außerdem wohnten wir einer Verbrüderung ganz besonderer Art zwischen ÖTG und DTG Mitgliedern bei. In „Mittelerde’s Next Superhobbit“ begeisterte die Jury nebst neurotischen Kandidaten. Die Deutsche Bedřich Hrozný Gesellschaft wurde ihrem akademischen Anspruch gerecht und lieferte eine furiose Vorstellung mit „The Mysterious Drumming Noise“, einer intellektuellen Adaption der bekannten „Mysterious Ticking Noise“. Zum Abschluss gab es die ersten Bilder vom Thing von Daniela Schreiber. Ein wahrhaft fantastischer Abend, den wir nächstes Jahr sicher (nicht?) toppen können?

Neben dem Programm gab es, vor allem im Orga-Raum oder im Burghof, auch immer wieder Zeit für Begegnungen und Gespräche mit alten und neuen Freunden und Bekannten. Für mich stand das Thing dieses Jahr auf jeden Fall unter einem hellen Stern. “Aiya Eärendil Elenion Ancalima!”

Middle-earth's Next Super-Hobbit!

Jetzt ist es an der Zeit, sich dem nächsten Tolkien Thing zuzuwenden. Demnächst auf dieser Website: ein exklusiver Blick auf den Veranstaltungsort des Things 2012!

Fotos: Carola OberbeckThe second part of my report (>>part I) ultimately deals with the question what kind of star this year’s Tolkien Thing stood under.

As I said, I’ve managed to see a bit of the >>programme this time around.

Christoph Hirsch on trains in Middle-earth

Friday morning started with Christoph Hirsch’s second part of his success-lecture on “Trains in Middle-earth”. Last year in Minas Hersfeld, Christoph told us that, in his role as training supervisor at German Rail (Deutsche Bahn), he was fed up with letting his students planning railroad lines from A to B and had them develop a network for Middle-earth instead. The amusing construct of ideas sparked lively discussions with the audience – from both Hobbiton 21 supporters and opponents. Post-liberation Mordor, for example, isn’t that hard to reach anymore. You can take the ICE from Hobbiton to Minas Tirith, then change into to the suburban train towards Minas Morgul from where you can catch a bus to Mount Doom. The ICE only consists of dining cars, by the way. Hobbiton 21, a project that wants to re-build the subterranean station above ground, continues to spark heated discussions. A recent traffic census found that Elves are increasingly travelling one-way these days …

ÖTG's Julia Reichl

After this amusing trip to Middle-earth, Julia Reichl brought us closer to Austria. The delegate of this year’s guest sister society told us about Tolkien activities in the alpine state and invited us to their 10th anniversary next year. The presentation with lots of pictures, Chairman Wolfgang Penetsdorfer’s entertaining quiz and nice talks with our guests definitely awoke my interest in further meetings!

I had managed to free my early Friday afternoon as well, to take part in Annika Röttinger’s Elven jewellery workshop. When she whipped out a few chains, earrings and wristbands as examples and we all sat in front of the wonderfully glittering and colourful pearls and silver ornaments, I thought we’d never be able to do something similar in only two hours. I found that most work was actually done in one’s imagination. We could put the pearls in order on a tray to see how they would look together – a process that took longer than the actual threading. A wonderful workshop which I hope we’ll see again at our next Thing.

Tindomerel at the LEP

After that, I caught the guided tour through Castle Breuberg, during which we learned how such a castle was defended, why we had to make our way over the courtyard so often and why people had actually nibbled at the doorknob. Especially fascinating were the stucco ceiling in the great hall which told thousands of stories in itself and the massive wheel at the well.

At the Annual General Meeting in the evening we had to say goodbye to our Chairman Christian Weichmann. Though that is not really true. He has left his post but taken along quite a bit of his work. He remains an editor with the Flammifer magazine, takes care of our online contact system and still helps us with smaller projects and events here and there. Tobias Eckrich, a long-time member of our website development team and helper at several events, has been elected as new chairman.

After the AGM, which ran its course relatively quickly this time, our CEO and Founding Chairman Marcel Bülles had invited to a First-timer Welcome. All people who were at the Thing for the first time and a few old hands met in the vaulted cellar, abode of Shelob, to hear amusing stories from ye olde days and raise their glasses together.

On the next day, I managed to sneak out of the organisation room again for Lindir’s Pub Quiz, in which I could not at all contribute to the Tolkien questions (fortunately we had Meckes for that) but fared quite well in guessing song titles and bands from just a snippet of song.

DBHG and mysterious drums

And now we’ve already reached my highlight: the Long-Expected Party. We all thought last year’s LEP in Minas Hersfeld was impossible to top but all the creative heads of DTG came up with lots of fantastic entertainment for the evening. Annika Röttiger with her German flute and Heidi Steimel at the piano started the evening with their interpretation of Lord of the Rings film music – and put the whole room under a spell. From my unique vantage point I saw more than just one tear being wiped away during their performance. Our Tindomerel Sabine Scheurell had two dances for us this time, one of them with wonderfully shimmering silver wings. Andreas Zeilinger resumed his reading of The Lord of the Rings right where he left off last year (the owl!). Tim Scholz and Tobias Eckrich provided us with a puppet show; Heidi Steimel re-emerged as Pink Rider this time; Christoph Hirsch made his appearance as Merry with the latest and hottest from Middle-earth; Jens Götz of Darmstadt sang Middle-earthian popular songs with us. We also witnessed a special fraternisation between a member of the German and one of the Austrian Tolkien Society. The jury as well as the neurotic candidates in “Middle-earth’s Next Superhobbit” inspired the audience. The German Bedřich Hrozný Society did justice to their academic pretensions and provided us with a furioso performance of “The Mysterious Drumming Noise”, an intellectual adaptation of “The Mysterious Ticking Noise”. In the end, we saw the first pictures from Tolkien Thing 2011 put together by Daniela Schreiber. A truly fantastic evening, which we will surely (not?) be able to top next year?

Outside of the programme, there was always a little time for encounters and talks with old and new friends, especially in the organisation room or in the castle courtyard. The Thing definitely stood under a bright star for me this year. “Aiya Eärendil Elenion Ancalima!”

Middle-earth's Next Super-Hobbit!

Now it’s time to look forward to the next Tolkien Thing. Stay tuned for an exclusive low-down on where we will celebrate in 2012!

Photos: Carola Oberbeck

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